Ein Selbstmordattentäter hat sich in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny in die Luft gesprengt. Er riss fünf Polizisten mit in den Tod. Zwölf weitere Polizisten seien bei dem Anschlag nahe einer Konzerthalle schwer verletzt worden, teilte das russische Ermittlungskomitee, Russlands höchste Ermittlungsbehörde, mit. Der Täter sei vermutlich ein 19-jähriger Einwohner der russischen Teilrepublik gewesen, hieß es weiter.
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© APDer Attentäter sprengte sich an einem Kontrollpunkt in die Luft.
Der Anschlag ereignete sich am Geburtstag des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, der von der russischen Führung in Moskau unterstützt wird. In der Konzerthalle sollte ein Fest stattfinden.

Kadyrow führt die russische Teilrepublik auf brutale und autoritäre Weise. Nach den beiden Tschetschenien-Kriegen in den 1990er-Jahren ließ er die zerstörten Städte auch mit finanzieller Unterstützung Moskaus wieder aufbauen. So blieb es in den vergangenen Jahren in Tschetschenien recht ruhig, anders als zum Beispiel in Dagestan. Beim letzten Selbstmordanschlag 2012 in Grosny wurden vier Soldaten getötet. Doch sind im gesamten Nordkaukasus islamistische Rebellen aktiv, die dort ein "Emirat" errichten wollen.

Auch kämpfen zahlreiche Tschetschenen im Bürgerkrieg in Syrien auf Seiten der islamistischen Extremisten gegen die Führung des Landes. Anfang September drohten Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weil dieser den syrischen Präsidenten Baschar al Assad politisch unterstützt und ihm Waffen liefert.