In einem Ebola-Verdachtsfall in Spanien haben die Gesundheitsbehörden des Landes Entwarnung gegeben. Bei einer Mitarbeiterin des Gesundheitsdienstes sei ein Test negativ ausgefallen, verlautete laut der Agentur Reuters aus Kreisen der Gesundheitsbehörden. Die Frau, die an Durchfall litt, aber kein Fieber hatte, war eine von vier Personen, die wegen Ebola im Krankenhaus isoliert wurden. Am Montag hatten die Behörden den ersten Fall einer Ansteckung mit Ebola außerhalb Afrikas bestätigt.
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Betroffen ist eine Krankenschwester, die nach Madrid gebrachte Ebola-Erkrankte betreut hatte. 22 Menschen werden derzeit überwacht, mit denen die Krankenschwester Kontakt gehabt haben soll.

Wie genau die Frau sich infizierte, ist noch unklar. Ein Krankenhaussprecher sagte, die Patientin habe in ihrem Urlaub immer wieder Fieber gemessen und sich, nachdem am Wochenende ihre Temperatur angestiegen sei, in ein Krankenhaus begeben.

In der Hauptstadt regte sich aber Protest gegen Gesundheitsministerin Ana Mato. Nach der Erkrankung der Krankenschwester demonstrierte das Personal des Krankenhauses La Paz gegen die Politikerin und forderte ihren Rücktritt.

Brüssel will mehr Informationen

Die Europäische Kommission forderte die spanische Regierung auf, für Aufklärung über den Fall zu sorgen. Ein Sprecher sagte, es sei "offensichtlich, dass es irgendwo ein Problem" gebe. Er erinnerte daran, dass alle EU-Staaten aufgerufen worden seien, verlässliche und abgestimmte Verfahren im Umgang mit Ebola einzuführen, um eine Ausbreitung des Virus in Europa zu verhindern.

In Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von mittlerweile mehr als 3500 Ebola-Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7492 Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone. Das Ebola-Virus wird nur durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen.

Infizierte Norwegerin wird in Oslo behandelt

Unterdessen ist eine ebolakranke norwegische Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen zur Behandlung in Oslo angekommen. Sie hatte sich bei einem Ebola-Hilfseinsatz in Sierra Leone angesteckt. Tests am Sonntag hatten die Infektion bestätigt. Anschließend war die Frau ausgeflogen worden. In der Osloer Klinik solle die Helferin die weltweit letzte verfügbare Dose des experimentellen Medikaments "ZMapp" bekommen.