Vor der Küste Stockholms ist möglicherweise ein russisches U-Boot in Seenot geraten. Das schwedische Militär sucht in den Schären mit Hubschraubern und Booten nach einer "ausländischen Unterwasseroperation".
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Es ist wie im Kalten Krieg: In den Schären von Stockholm fahnden Hubschrauber und Marineschiffe nach einem unbekannten Unterwasserobjekt und das schon seit Tagen. Auch an diesem Sonntag setzten die schwedischen Streitkräfte die Suche nach Beweisen für eine mögliche "ausländische Operation" fort.

Wonach sie suchen, wollten sie nicht konkretisieren. Medien spekulierten, dass ein russisches U-Boot in den Schären in Seenot geraten ist. Nach einem Bericht von Svenska Dagbladet hatte die schwedische Funküberwachung bereits am Donnerstag auf einer üblicherweise von Russland genutzten Frequenz einen Notruf in russischer Sprache aufgefangen, der an eine Station in Kaliningrad gerichtet gewesen sein soll. Wenig später sei in der stark befahrenen Bucht Kanholmsfjärden ein U-Boot gesichtet worden.

Aus Moskau kommt ein Dementi

Das schwedische Militär sprach von einer "sehr glaubhaften Quelle" und setzte eine großangelegte Suchaktion in Gang. Am Freitagabend, so berichtete die Zeitung weiter, sei ein zweiter Funkspruch aufgefangen worden, diesmal aber verschlüsselt. Auch dieser sei von Kanholmsfjärden an die russische Militärbasis in Kaliningrad gesendet worden.

Die schwedischen Streitkräfte wollten auch am Sonntag weder bestätigten noch dementieren, dass sie nach einem russischen U-Boot suchen. Es handele sich um eine Geheimdienstoperation. In den Zeiten des Kalten Kriegs hatten U-Boot-Sichtungen vor der Küste Schwedens immer wieder für Aufregung gesorgt. Das Verteidigungsministerium in Moskau wies westliche Medienberichte über einen möglichen Zwischenfall auf einem russischen U-Boot zurück, berichtete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. "Es gab und gibt keinen Notfall mit einem russischen U-Boot", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

pg/kle (dpa, afp)