Russland rechnet damit, dass die Wahlen der Republikchefs und der Parlamente der selbsterklärten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk nicht von außen vereitelt werden, und wird bereit sein, die Wahlergebnisse anzuerkennen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview für den Fernsehsender Life News und die Zeitung „Iswestija“.
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„Wir betrachten dies als eine der wichtigsten Richtungen der Minsker Vereinbarungen. Wir rechnen damit, dass die Wahlen entsprechend den erzielten Vereinbarungen stattfinden werden. Und wir werden selbstverständlich ihre Ergebnisse anerkennen. Wir rechnen auch damit, dass die Willensäußerung frei sein und von niemandem von außen her vereitelt wird“, so der Minister.

Auf die Frage, mit wem Russland einen Dialog im Donbass führen könnte, sagte Lawrow, dort gebe es schon „Strukturen, die sich von selbst, spontan gebildet haben und nicht nur als Führung der (selbst-) erklärten Republiken schlechthin anerkannt sind, sondern als Partner im Kontext der Minsker Vereinbarungen gelten. Denn sie wirken neben den Kiewer Behörden am Prozess der Kontaktgruppe mit Unterstützung von Vertretern Russlands und der OSZE mit.“

Lawrow hob hervor, dass die Unterschriften von Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki („Premierminister“ der selbsterklärten Republiken) unter etlichen Dokumenten der Kontaktgruppe und unter den Minsker Vereinbarungen vom 5. und vom 19. September selbst stehen. „Die Wahlen, die auf den Territorien der (selbst-) erklärten ‚Volksrepubliken‘ Lugansk und Donezk durchgeführt werden sollen, sind vom Standpunkt der Legitimierung der Macht wichtig“, ergänzte der Minister.

Die Wahlen zu den Parlamenten und der Republikchefs in Lugansk und Donezk sollen am 2. November stattfinden.

Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau zu Journalisten sagte, gibt es keinen Grund für Russland, die Wahlen in den „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk nicht anzuerkennen.