Ein um Monate verfrühter, radikaler Wintereinbruch führt zum Notstand in weiten Teilen der USA, so die »Welt«. Sieben Menschen seien bereits gestorben, 360 Kälterekorde wurden gebrochen - und es soll weiter schneien. Normalerweise werden derartig tiefe Temperaturen im Mittleren Westen und an der Ostküste erst im Januar oder Februar erwartet. Der Dienstag war in den Vereinigten Staaten der kälteste Tag seit 1976.
Kältekarte USA November 2014
© Weatherbell.comAlle 50 Staaten der USA erlebten Temperaturen im Null- oder Minusbereich.
Grund dafür: Sibirische Luft ist wie in einer Pipeline zum Nordpol und von dort in die USA gelenkt worden.

Über den Großen Seen und vor allem dem Eriesee stieß der arktische Kälteeinbruch auf wärmere Luftmassen.

Daraus entstand eine Sturmfront mit extremer Schneebildung. Der Niederschlag kam dann so schnell und heftig, dass Schneepflüge und andere Maßnahmen keine Chance hatten.

Aktuell wird daher der in den USA gängige Begriff für ein Grab »Six feet under« - zwei Meter unter der Erde - für die Verschüttungen unter den Schneemassen gebraucht, mit denen beispielsweise der Bundesstaat New York zu kämpfen hat. Die Bewohner sind teilweise in ihren Häusern fest eingeschlossen und rechnen erst in drei bis vier Tagen mit einer Besserung der Situation.

In Florida, das mit dem Angebot eines ganzjährigen Strandlebens wirbt, wurden vereinzelt minus sechs Grad Celsius gemessen. In Atlanta (Georgia) suchten Touristen ihre Hotels auf, weil sie keine Garderobe mitgebracht hatten für Temperaturen von minus einem Grad Celsius.

In North Carolina, wo noch vor wenigen Tagen Menschen im Atlantik badeten, bekamen Schüler kältefrei. Selbst Hawaii machte keine Ausnahme. Auf dem Mauna Kea, einem schlafenden Vulkan, wurden minus ein Grad Celsius verbucht. »Mutter Natur zeigt uns einmal mehr, wer das Sagen hat«, so New Yorks Gouverneur Andrew M. Cuomo auf einer Pressekonferenz.