Traditionell ist der Jahreswechsel die Zeit guter Vorsätze. „Ein paar Kilo weniger“ und „Schluss mit dem Rauchen“ führen regelmäßig die Hitliste der guten Neujahrsabsichten an. Doch beides gleichzeitig zu schaffen, ist schwer. Tatsächlich nehmen rund 80 Prozent der Exraucher im Laufe der nächsten Monate durchschnittlich vier bis fünf Kilo zu - selbst wenn sie die Kalorienzufuhr beibehalten oder sogar etwas reduzieren.

„Ein Grund dafür - neben anderen - ist eine Veränderung der Darmbakterien“, erklärt Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann in ihrem Buch „Schlank mit Darm“ (Südwest Verlag). Denn Darmkeime entscheiden darüber, wie gut oder schlecht wir unser Essen verwerten und wie viele Kalorien wir aus jeder Mahlzeit ziehen. „Wer eine eher „dicke“ Darmflora hat, gewinnt bis zu zehn Prozent mehr Energie aus der Nahrung“, weiß die Professorin für Gesundheitsförderung von der Hochschule Coburg. Bekommt der Körper kein Nikotin mehr, steigt nämlich die Anzahl der Moppelbakterien fast auf das Doppelte, wodurch Keime, die uns beim Abnehmen und Gewicht halten helfen, verdrängt werden. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Schweizer Studie. Neun Wochen lang sammelten die Wissenschaftler Stuhlproben von Personen, die gerade mit dem Rauchen aufgehört hatten. In dieser Zeit kam es zu tief greifenden Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora. Parallel dazu nahmen die ehemaligen Raucher im Durchschnitt 2,2 Kilo zu, obwohl sich ihr Trink- und Essverhalten nur unwesentlich änderte. Durch die neue Bakterienflora wird der Darm auf „Gewichtszunahme“ programmiert. Wer plant, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte parallel dazu seine Darmbakterien pflegen. Nur dann hat man gute Chancen, Glimmstängel und Pfunde gleichermaßen loszuwerden.