Weltweit kommt es immer wieder zu einem Massensterben von Meerestieren. Allein 2014 wurden 649 Fälle von Massentiersterben in 76 Ländern bekannt. Auch 2015 geht das Massentiersterben weiter, wie wir für Sie in einer Liste aufgeführt haben.
Massentiersterben
Nachdem Ende 2014 in Schleswig-Holstein mehr als 1.500 Seehunde an Influenza-Viren vom Typ H10N7 verendeten, wir haben darüber berichtet, sind an den Stränden bei Westerland auf Sylt und in St. Peter Ording tausende tote Seesterne angespült worden. Wissenschaftler suchen jetzt nach der Ursache.

Massentiersterben - Seesterne

Wissenschaftler der Schutzstation Wattenmeer prüfen zur Zeit, ob ein Virus die Todesursache ist. Denn bei ruhiger Wetterlage sei es selten, dass so viele tote Seesterne angeschwemmt werden, sagte der Sprecher der Schutzstation, Christof Goetze. Von einem Massensterben wie an der Pazifikküste der USA sei in keinem Fall auszugehen. Dort waren in den vergangenen Jahren entlang der Westküste mehrere Millionen toter Seesterne angeschwemmt worden, die auch Arme verloren, schreibt NDR.

Ein Virus scheint dafür verantwortlich zu sein, dass an der nordamerikanischen Pazifikküste massenhaft Seesterne sterben. Die dortigen Wissenschaftler sind besorgt, dass die Seesterne aussterben könnten. Das Aussterben der Seesterne hätte gravierende Folgen für das Ökologische Gleichgewicht. Die sogenannten Stachelhäuter leben auf der einen Seite von organischem Bestandsabfall auf dem Meeresboden und von Pflanzenteilen, auf der anderen stellen sie effektive Räuber kleinerer Tiere dar. Damit sorgen sie für den Abbau von organischem Material und für die Regulation der Kleintierpopulationen. In Korallenriffen kontrollieren verschiedene Seesterne das Wachstum von Algenmatten und verhindern damit ein Zuwachsen der Korallenstöcke.

Wissenschaftler untersuchen das massenhafte Aussterben von Seesternen an der nordamerikanischen Pazifikküste von Baja California bis Südalaska. Ian Hewson, mikrobieller Ökologe und Professor an der Cornell University, beschreibt die Situation: “Es gab Millionen von ihnen oder Tausende in kleinen Buchten an der Westküste, im Besonderen in der Salish Sea, das liegt zwischen Vancouver Island und British Columbia. Die Seesterne dort sind im vergangen Jahr so gut wie verschwunden.” Die Forscher vermuten, dass eine Viren-Infektion dafür verantwortlich ist. Ian Hewson erklärt die Symptome, die sie beobachten konnten: “Die Tiere werden erst lethargisch und dann fallen sie praktisch auseinander bis nur noch ein Haufen Schleim auf dem Meeresgrund übrig bleibt.” Über 20 verschiedene Arten sind von der Krankheit betroffen. Erstmalig hat man sie im Juni 2013 entdeckt. Siehe Video:


Christof Goetze von der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer vermutet bei dem Massensterben der Seesterne in Schleswig-Holstein eine Krankheit und keine natürliche Ursache. Derzeit wisse man aber nicht, was die Seesterne krank mache. Ob ein Zusammenhang mit den Funden toter Seesterne vor St. Peter-Ording vor einigen Tagen bestehe, ist nach Angaben des Biologen bislang unklar. Wie lange die Seestern-Schwemme noch anhalte, können die Fachleute nicht vorhersagen. Quelle

Massentiersterben 2015

7. Januar 2015 - 100.000 tote Seevögel wurden seit Oktober 2014 entlang der Westküste von Amerika gefunden. CBS Link

6. Januar 2015 - 10 Tote Cuvier-Schnabelwale wurden während der letzten paar Wochen vor der Westküste von Schottland entdeckt. Cuvier-Schnabelwale sind die neuen Weltmeister im Tauchen Link

Bereits am 01. April 2014 sind während eines Marinemanöver im Mittelmeer 10 Cuvier-Schnabelwale gestrandet. Eine Recherche führte die Wal-Wissenschaftler auf die Spur: Die israelische, die griechische und die US-Marine hatten eine trilaterales See-Manöver im Seegebiet vor Griechenland durchgeführt (Noble Dina 2014). Bitter für diese lokale Cuvier-Schnabelwal-Population: Sie sind bereits mehrfach durch solche Sonar-Einsätze der NATO und anderer Seestreitkräfte stark dezimiert worden, zuletzt 2011 im November und im Dezember 2013.

6. Januar 2015 - The Times of India berichtet von tausenden Fischen, die im Sher Shah Lake bei Lal Bangla in Indien verendet sind. Ein Team vom Kanpur Municipal Corporation besuchte den See, nachdem die dortige Stadtverwaltung die Verunreinigung des Sees stoppen wollte indem sie Chlor in den See einbrachten. Dieses sollte den See von Verunreinigungen säubern. Link

6. Januar 2015 - Hunderte (vielleicht Tausende) von toten Snappern sind an der Doubtless Bay in Neuseeland gesichtet worden. Die Schnapper sind eine Familie von Meeresfischen aus der Gruppe der Barschverwandten. Man vermutet, dass Algenblüten für das Sterben der Fische verantwortlich sind. Link

2. Januar 2015 -. Tausende tote Seevögel wurden an der Küste zwischen Kalifornien und Washington in den USA gefunden. Es handelt sich um Cassins auklets. Link Mehr als 100.000 Karkassen der kleinen Weißbauch-Vögel wurden seit Oktober tot aufgefunden, Hunderte entlang Long Beach im Pacific Rim National Park in der Nähe von Tofino, BC, berichtete cbs.ca.

Die Vögel sind in den meisten Fällen verhungert, so dass der Tod nicht das Ergebnis einer Ölpest oder einer toxischen Reaktion auf Lebensmittel sein kann, sagte Lindsay Adrean, Wildbiologin in Oregon Department of Fish and Wildlife. Nach der Ursache wird noch geforscht.
Tiersterben, tote Vögel
Cacilia Honisch, ein Bewohner von Tlell auf Haida Gwaii, nahm dieses Foto auf, der einige der hunderte verendete Cassins Auklets gefunden hatte. Diese Kadaver wurden auf der zwei Kilometer langen East Beach gesichtet.(Cacilia Honisch). Zu den Haida Gwaiis lesen Sie bitte: Eine Schlussfolgerung, über die wir alle einmal nachdenken sollten

2. Januar 2015 - 7 Meeresschildkröten in einer Woche wurden in Italien an der Adria tot aufgefunden, so der riminitoday.it/. Die am Freitag gefundene soll wahrscheinlich durch einen Propeller oder einen Haken getötet worden sein. Die anderen 6 verendeten Schildkröten waren entlang der Küste der Provinz Rimini nach einem Sturm aufgefunden worden. Link Meeresschildkröten, eine hochentwickelte Tierart, ist vom Aussterben bedroht! Dynamit, Langleinen und Krankheit sind die wahrscheinlichen Ursachen für den Tod vieler Meeresschildkröten. Mehr zu Meeresschildkröten Erneut Massensterben von Meeresschildkröten an der Küste von Costa Rica - Fukushima sei nicht verantwortlich

Robben, Seelöwen, Eisbären, Adler, Seesterne, Schildkröten, Lachs, Hering, Sardellen und Sardinen - alle leiden an seltsamen Krankheiten

Wie wir im Januar 2014 berichteten, litten an der Westküste der USA und Kanada viele Wildtiere an mysteriösen Krankheiten. Und wir haben uns gefragt, ob dies im Zusammenhang mit dem Fallout von Fukushima steht. Die Spezialisten des Wildlife Rehabilitation Centers haben ihre eigene Theorie. Sie führen alles auf Fukushima zurück. Eine Meldung aus Idaho bekräftigt sie - auch dort zeigten die Seeadler..... die selben Symptome. Lesen Sie dazu: Dezimieren die Auswirkungen von Fukushima Amerikas Wildtiere?

Über 98 % des Meeresbodens sind ca. 240 km von Kalifornien entfernt mit abgestorbenen Organismen bedeckt. Das ergab eine Studie, die in den Proceedings der National Academy of Sciences erschien. Fukushima - Abgestorbene Organismen bedecken den Meeresboden

Bereits in unserem Beitrag „28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist“, wurde darauf hingewiesen, dass vor der ganzen Westküste Kanadas Fische aus den Kiemen, den Augäpfeln und den Bäuchen bluteten. Fukushima ist da. Aber nicht nur Radioaktivität aus Fukushima belastet die Weltmeere:

Munitionsaltlasten in deutschen Meeresgewässern

Auch in Nord- und Ostsee lagern Bomben, Giftgranaten, Minen und Munition. Nach Kriegsende wurde u.a. deutsche Munition und die der Alliierten im Meer entsorgt. 2011 wurde von der Arbeitsgruppe Bund-Länder „Munitionsaltlasten im Meer“ deutscher Meeresgewässer ein über 1000-seitiger Bericht veröffentlicht.

Mit etwa 1,3 Millionen Tonnen ist nach diesem Bericht die Nordsee und die Ostsee mit 300.000 Tonnen Munition verseucht. Außerdem sollen in den Ostseegewässern ca. 5.000 Tonnen chemische Munition und in der Nordsee etwa 90 Tonnen lagern.

Atommüll im Meer “entsorgt”

Im nordöstlichen Atlantik und im Ärmelkanal lagern tausende von Fässern Atommüll, die bis 1982 von neun Staaten, Deutschland ist auch dabei, mit für die Ewigkeit strahlendem atomaren Abfall „gelagert“ wurden und das Fischfanggebiet zur atomaren Mülldeponie gemacht haben. (s. ARD-Bericht)

Nahe der Insel Alderney liegen - die Rede ist von über 25.000 - Fässer mit radioaktiven Abfällen. Wie viele Fässer davon sind bereits vom Rost zerfressen? Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA arbeitet laut der ARD-Reportage an einem aktualisierten Bericht über das radioaktive Material, das versenkt wurde. Wird es eine Bergung geben? Wer trägt die Kosten, die auf mehrere Milliarden Euro geschätzt werden? Sollten hierfür nicht die Verursacher, die sich die Milliardengewinne in die Tasche gesteckt haben, verantwortlich gemacht werden?

Radioaktive Abfälle konnten legal im Meer entsorgt werden, bis diese Vorgehensweise 1994 für Feststoffe von der Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) verboten wurde. Siehe dazu auch unseren Bericht: WELTMEERE ALS MÜLLHALDE

Unsere Weltmeere haben einiges auszuhalten und die Meeresbewohner sind bedroht. Zu den oben genannten Umweltverschmutzungen kommen noch:
  • Belastung durch Tanker und Schiffe, die ihre Tanks auf dem Meer reinigen, dabei landen Öl und Treibstoff im Meer.
  • Zu einer Bedrohung für Meerestiere ist der Plastikmüll geworden, die Plastikteile verstopfen die Mägen von Fischen und Wasservögeln.
  • Flüsse münden in Meere samt Müll, Chemikalien, Giftstoffen und Düngemitteln.
  • Die Ausbeutung von Öl, Gas, Sand, Kies, Mineralien etc. Konsequenzen: Ölverschmutzung.
Konsequenzen für die Meeresbewohner. Doch nicht nur sie, auch wir Menschen sind über die Nahrungskette davon betroffen.


Wieso wird immer noch und immer wieder über den Bau von neuen AKW diskutiert und geplant, wenn bis heute das Entsorgungsproblem nicht gelöst ist? Neuer Müll für die Ewigkeit ohne Entsorgungslösungen.

Ebenso die Produktion und der Müll des Waffenwahnsinns, immer weiter, immer mehr. Im Meer ist noch viel Raum für den Müll der Lobbyisten. Aber nicht mehr für die Geduld der Bürger.