Auf einem Feld in der nordkoreanischen Provinz Yanggang tut sich plötzlich ein Krater auf - elf Menschen sterben, 30 sind verletzt. Kein Einzelfall, Experten warnen immer wieder vor der Gefahr aus der Tiefe.
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Plötzlich sackt der Boden weg, in der Erde klafft ein tiefes Loch. So geschehen Mitte Februar in der nordkoreanischen Provinz Yanggang an der Grenze zu China. Wie groß, warum und wo genau - all das ist nicht bekannt. Nur so viel: Elf Menschen sollen bei dem Unglück gestorben sein, 30 weitere wurden verletzt.

Laut einem Bericht von Radio Asia hat sich der Vorfall bereits Anfang Februar ereignet. Die meisten Opfer seien Frauen gewesen. Der Sender beruft sich auf eine Informationsquelle in Nordkorea. Das Land ist eines der isoliertesten der Erde.

Die betroffenen Menschen seien zuvor für die Feldarbeit mobilisiert worden - als Teil einer jährlichen Aktion des kommunistischen Regimes von Kim Jong Un mit dem Ziel, "sauren Boden für die Landwirtschaft zu verbessern".

Mangelnde Sicherheitsmaßnahmen?

Ein Provinzbeamter habe den Unfall unter anderem auf mangelnde Sicherheitsmaßnahmen zurückgeführt und zugleich die "übermäßigen Forderungen" der zentralen Behörden kritisiert, hieß es weiter. Einen ähnlichen Unfall habe es bereits im Dezember gegeben, ohne dass es dabei Tote gegeben habe.

Der Einsturzkrater in Nordkorea ist kein Einzelfall: Bergbau, Regen, Grundwasserförderung und Tunnelprojekte höhlen den Boden in vielen Gegenden der Welt aus - zahlreiche unterirdische Gänge sind unbekannt.

Dutzende solcher Erdfälle gibt es jedes Jahr auf der ganzen Welt. So hatte sich im Herbst 2010 im thüringischen Städtchen Schmalkalden ein Loch aufgetan, so groß wie eine Turnhalle. Im selben Jahr öffnete sich in Guatemala Stadt ein riesiger Abgrund - Experten führten das Loch zurück auf heftige Regenfälle. Und erst im vergangenen Jahr gab es Rätsel um einen riesigen Krater in Sibirien, bei dem Experten eine Methanexplosion als Grund vermuteten.

dpa/khü