Bei einer Eruption am Dienstag hat der Vulkan im Süden Chiles Asche und Lava in die Höhe geschleudert. Hunderte Menschen mussten vorsorglich ihre Häuser verlassen.
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Eine heftige Eruption erhellt den Nachthimmel über dem Vulkan Villarrica im Süden Chiles. Lava, Asche, und Gesteinsbrocken schießen am frühen Dienstagmorgen Hunderte Meter in die Höhe. Was abstrakt nahezu schön aussieht, kann für die Einwohner der umliegenden Dörfer im Ernstfall eine Katastrophe bedeuten. Der Vulkan, der sich in der Nähe eines Fremdenverkehrsortes und rund 750 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago befindet, ist einer der aktivsten in Südamerika.


Vorsorglich wurde Behausungen in der betroffenen Gegend evakuiert, nach Angaben des chilenischen Innenministeriums wurden weit über 3.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Ein erschreckendes Erlebnis für manch einen der Betroffenen.

„Wir hatten Angst“, sagt diese Touristin. „Denn viel Feuer kam herausgespuckt, und es ging sehr hoch, denn es war eine sehr starke Explosion. Wir fühlten die Erschütterung.“

Ein massiver Lavafluss steht nach Meinung von Experten zwar nicht zu befürchten. Dennoch waren die Schutzmaßnahmen richtig, meinte Carlos Cardona vom Vulkanobservatorium der südlichen Anden.

O-TON CARDONA:

„Das ist die Art von Ausbruch, wo Magma mit Schnee in Berührung kommt. Dadurch können ziemlich schnelle Lawinen entstehen. Da deren Ausmaße nicht vorhersehbar sind, müssen wir evakuieren.“

Chile verfügt über eine enorme Kette von Vulkanen, und rangiert diesbezüglich weltweit an zweiter Stelle, gleich hinter Indonesien. Rund 500 der chilenischen Vulkane gelten als potenziell aktiv. Der Villarrica ist zum letzten Mal im Jahre 2000 ausgebrochen.