Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat aufgrund der Trockenheit im Land seine Prognose für die Milcherzeugung in der laufenden Saison nach unten korrigiert.
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Der weltweit größte Exporteur von Milcherzeugnissen rechnet nach eigenen Angaben für das noch bis zum 31. Mai 2015 laufende Wirtschaftsjahr mit einem Rohstoffeingang von 1,53 Mio. kg Milchfeststoffen; das wären 52.000 kg oder 3,3 % weniger als in der Saison 2013/14.

In der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres hätten die sehr guten Weidebedingungen noch einen Zuwachs der Milcherzeugung ermöglicht, doch habe sich im Januar „die Situation komplett verändert“, berichtete der Direktor für genossenschaftliche Angelegenheiten, Miles Hurrell. Seinen Angaben zufolge lag die Milchanlieferung zuletzt um 6,1 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. In einigen Regionen hätten sich die Weidebedingungen wegen ausgebliebener Regenfälle spürbar verschlechtert; zudem würden die Erzeuger weniger Kraftfutter einsetzen, weil sich das wegen der niedrigen Milchpreise wirtschaftlich nicht lohne.

Angebotsmenge auf Online-Handelsplattform wird zurückgenommen

Aufgrund des voraussichtlich geringeren Milcheingangs plant Fonterra nach eigenen Angaben die Angebotsmengen an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) zu kürzen; auch sollen weniger Molkereiprodukte direkt vertrieben werden. Dafür könne das Unternehmen aber garantieren, dass alle bereits bestellten Waren geliefert und alle Kontrakte bedient würden.

Milchfarmer schreiben rote Zahlen

Im vergangenen Monat hat Fonterra seine Milchpreis-Ausschüttungsprognose nach unten auf ein Acht-Jahres-Tief von NZ $ 4,70 pro Kilogramm Milchfeststoffe scharf nach unten korrigiert. Einige Milchmarkt-Analysten erwarten sogar eine noch niedrigere Auszahlungsleistung. Im vergangenen Rekordjahr hat das Unternehmen noch NZ $ 8,40 ausgezahlt.

Die aktuelle Milchpreisprognose kommt für die neuseeländischen Milchproduzenten einer Hiobsbotschaft gleich. Die durchschnittlichen Produktionskosten liegen bei rund 5.50 NZ $/kg Milchinhaltsstoffe und damit deutlich höher als der Milchauszahlungspreis.