Im Norden Argentiniens sind bei Aufnahmen für eine Realityshow des französischen Fernsehens zwei Hubschrauber kollidiert. Bei dem Unglück starben mehrere Olympiateilnehmer aus Frankreich. Niemand überlebte. Frankreichs Präsident François Hollande sicherte den Angehörigen Unterstützung zu.
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Bei der Kollision zweier Helikopter während der Dreharbeiten für die französische Realityshow "Dropped" (Ausgesetzt) sind in Argentinien mehrere ehemalige Spitzensportler aus Frankreich getötet worden. Unter den zehn Opfern des Unglücks im bergigen Nordwesten des Landes seien die Seglerin Florence Arthaud, die Schwimmerin Camille Muffat und der Boxer Alexis Vastine, teilten die Provinzbehörden mit.

Der Boxer Vastine gewann bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 Bronze, die Schwimmerin Muffat errang bei den Spielen 2012 in London Olympia-Gold über 400 Meter Freistil, Silber über die 200 Meter Freistil sowie Bronze mit der französischen Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter.

Auch die beiden argentinischen Piloten starben. Es habe keine Überlebenden gegeben, sagte der Sicherheitschef der Provinz La Rioja, Cesar Angulo. La Rioja ist eine felsige Region im Westen Argentiniens, nahe den Anden.

Ausgesetzt in der Wildnis

Argentinische Medien zeigten Bilder der brennenden Wracks der Helikopter inmitten dürrer Büsche. Augenzeugen berichteten einem Lokalsender, die beiden Helikopter seien im Flug kollidiert. Sie waren demnach von den örtlichen Behörden für die Dreharbeiten bereitgestellt worden. In jedem der Maschinen vom Typ Eurocopter hätten sich vier Franzosen und ein argentinischer Pilot befunden.

Die Provinzregierung teilte mit, es befinde sich seit mehreren Tagen ein 80-köpfgiges Team für die Dreharbeiten in der Region, die meisten von ihnen Franzosen. Demnach hatte das Team bereits im September in derselben Region gedreht. Dropped wird von der Produktionsgesellschaft ALP im Auftrag des französischen Senders TF1 an verschiedenen touristischen Orten der Welt produziert.

Das Konzept der Sendung ist, die Teilnehmer per Helikopter auszusetzen. Nur ausgestattet mit Wasser und einem GPS-Sender zur Sicherheit müssen sie in der Wildnis überleben, sich Nahrung suchen und einen Unterstand für die Nacht bauen.

Zu den Teilnehmern der Sendung gehörte auch der ehemalige Fußball-Nationalstürmer Sylvain Wiltord. Er war jedoch schon ausgeschieden und zurück in Frankreich. “Ich trauere um meine Freunde und bin erschüttert und entsetzt. Ich finde keine Worte“, twitterte er.

Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande teilte mit, er sei “bestürzt und bewegt“ von der Nachricht: “Der plötzliche Tod unserer Landsleute löst große Traurigkeit aus“, erklärte er. Das Unglück ereignete sich in der Provinz La Rioja nahe der Anden.

AFP, dpa