Hunderte Regierungsgegner haben in Kuwait für die Freilassung politischer Gefangener demonstriert. Polizisten trieben sie mit Schlagstöcken auseinander. Mehrere Menschen wurden verletzt.
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© AFPHunderte protestierten in Kuwait für die Freilassung politischer Gefangener. Die Polizei trieb die Demonstranten mit Schlagstöcken auseinander
Die Polizei hat im Golfstaat Kuwait am Montag eine Demonstration von Hunderten von Regierungsgegnern mit Schlagstöcken aufgelöst. Menschenrechtsaktivist Nauaf al-Hendal sagte, in dem Tumult sei mindestens ein Dutzend Menschen festgenommen worden. Mehrere Menschen seien verletzt worden, meldete die private Rechtsgruppe Nationales Komitee zur Überwachung von Übergriffen.

Die Demonstranten forderten die Freilassung eines führenden Oppositionellen. Musallam al-Barrack war im Februar wegen Beleidigung des Emirs zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Schlagstöcke gegen Demonstranten

Seitdem gibt es auf dem Irada-Platz wöchentlich Proteste, die auch zugelassen sind. Die aktuelle Kundgebung wurde gewalttätig, als die Demonstranten versuchten, den Platz zu verlassen, um zum nahen Parlamentsgebäude zu marschieren. Die Beamten setzten Schlagstöcke ein, um die Menge auseinander zu treiben. Unter den Demonstranten waren auch Parlamentarier und Frauen.

Al-Barrack hatte bei einer Demonstration im Oktober 2012 an Kuwaits Staatsoberhaupt Scheich Sabah al-Ahmed al-Dschabir al-Sabah appelliert, das Land nicht in einen "dunklen Abgrund" zu ziehen. Zudem sagte der Oppositionelle, Kuwait laufe Gefahr, ein autokratischer Staat zu werden.

Seit den Massenprotesten, die es 2012 in dem Emirat gab, gehen die Behörden verschärft gegen die Opposition vor, was von Rechtsgruppen scharf kritisiert wird.

Das ölreiche Land sieht sich selbst als Golfstaat mit den größten politischen Freiheiten und breiter Medienvielfalt. Beleidigungen des Emirs sind allerdings verboten.

AP/AFP/dol