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Die Ermittler schließen einen Bombenanschlag nicht aus: In Istanbul ist bei einer Explosion in der Redaktion der Zeitschrift "Adimlar" ein Mensch getötet worden - das Blatt soll Verbindungen ins islamistische Milieu haben.

Istanbul - Bei einer Explosion in einer türkischen Zeitschriftenredaktion in Istanbul hat es einen Toten gegeben. Drei weitere Menschen seien bei der Detonation am Mittwochabend verletzt worden, meldet die Nachrichtenagentur Dogan. Ersten Berichten zufolge schließt die Polizei einen Bombenanschlag auf die Zeitschrift Adimlar nicht aus - dem Blatt werden Verbindungen zur radikalislamischen Gruppe IBDA-C nachgesagt.

Teile der Fassade der Redaktionsräume im dritten Stock wurden weggesprengt und stürzten auf die Straße. Zahlreiche Fensterscheiben in der Umgebung gingen zu Bruch. Die Ursache der Detonation war den Berichten zufolge zunächst unklar. Die Polizei schließe aber ein Gasleck aus und halte daher einen Anschlag für möglich, hieß es.

Die Gruppe IBDA-C wird von den USA und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft. Im vergangenen Jahrzehnt bekannte sich die Gruppe mehrfach zu Anschlägen, in der jüngeren Vergangenheit wurde es aber ruhig um sie.

In Istanbul kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Anschlägen - meistens richteten sie sich gegen Sicherheitskräfte. So hatte die linksextreme Gruppe DHKP-C im Januar einen Selbstmordanschlag verübt, bei dem ein Polizist verletzt wurde. Ende Februar hatte ein Bombenalarm vor dem US-Konsulat in der türkischen Metropole einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst, ein Mann wurde dabei festgenommen.

In der Türkei herrscht seit Längerem Sorge vor möglichen Anschlägen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), deren Territorium sich bis zur syrisch-türkischen Grenze erstreckt.

mxw/AFP/Reuters