Die Holuhrauneruption hat bekanntlichermaßen erhebliche Mengen an Schwefeldioxid freigesetzt, je nach Eruptionsphase von 20-60.000 Tonnen (am Anfang mehr, am Ende dann weniger). Verglichen damit setzt die gesamte EU (und das beinhaltet dann den gesamten Verkehr, Industrie, Kraftwerke usw.) nur 14.000 Tonnen/Tag in allen ihrem Mitgliedsländern frei. Während der 182 Tage der Eruption belastete dies die Luft besonders in Island erheblich, so wurden in Höfn die Luftgrenzwerte an 107 Tagen überschritten, die höchsten Belastungen erreichten hier 21.000 Mikrogramm Schwefeldioxid pro Kubikmeter (der Grenzwert liegt bei 350 Mikrogramm/Kubikmeter).

Holuhraun Webcam 2015
© Holuhraun Webcam
Paradoxerweise hat wohl ein anderes Wetterphänomen dafür gesorgt, das es keine grösseren Langzeitschäden durch die Eruption geben wird: Die zahlreichen Stürme dieses Winters. Sie verbliesen grosse Mengen an Schwefeldioxid und vulkanischer Asche in die Meere und verhinderten so, das sie sich im Schnee ablagern. Dort wären sie nach Ansicht des Geochemikers Sigurður Reynir Gíslason im Frühjahr in kurzer Zeit freigesetzt worden, was katastrophale Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt gehabt hätte.