Während der Frühling in Mitteleuropa derzeit ziemlich unspektakulär verläuft, sind in Teilen der USA Unwetter mit heftigem Niederschlag und Tornados unterwegs.
Lightning
© NOAA
Im Frühling verlagert sich der Schwerpunkt der Unwetter in den USA von den südöstlichen Bundesstaaten in den Mittleren Westen des Landes. Während gestern in einigen Regionen von Texas, Louisiana, Oklahoma und selbst in Kansas die Temperatur auf 30°C und mehr stieg, wurden in den weiter nördlich gelegenen Bundesstaaten Nebraska und Iowa gerade einmal Höchstwerte um 10°C erreicht.

Wenn diese großen Unterschiede in der Atmosphäre ausgeglichen oder zumindest reduziert werden, geht dies nicht "geräuschlos" vonstatten. Dazu kommt der Einfluss des Jetstreams, eines Starkwindbandes in höheren Luftschichten, der die Entwicklung verstärkt.

Gebietsweise sintflutartige Niederschläge und Sturmschäden

Gestern kam es gebietsweise zu Unwettern mit Starkniederschlag, wie in der Abbildung (Radarbild von gestern Mittag Ortszeit) zu sehen ist: Vom östlichen Missouri über das südliche Illinois bis in die westlichen Teile von Indiana bildete sich eine schmale Linie mit sehr kräftigen Regenfällen, die von Gewittern und mancherorts von Hagel begleitet waren. Aus der Region St. Louis im Bundesstaat Missouri wurden "2 Zoll" (etwa 5 cm) große Hagelkörner gemeldet. Am westlich gelegenen Washington Regional Airport (ebenfalls Missouri) kamen bereits am Vormittag in einer Stunde 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Die weiter nach Osten ziehenden Unwetter entwurzelten mit orkanartigen Böen später im Bundesstaat Indiana einige Bäume und verursachten Schäden an Hochspannungsleitungen. In Kansas wurde zudem ein Tornado gesichtet.

Wie geht es weiter?

In der zweiten Wochenhälfte ist die Lage durch die nach wie vor gegebenen "Zutaten" aus Jetstream und großen Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschieden weiterhin angespannt. Daher werden vom Raum Chicago über große Teile des Mittleren Westens bis nach Oklahoma und Texas weitere unwetterartige Regenfälle erwartet, begleitet von Hagel und Gewittern sowie teils schweren Sturmböen. Auch Tornados können bei dieser brisanten Wetterlage nach wie vor auftreten. Bis zum Freitag soll sich der Schwerpunkt der Unwetteraktivität weiter nach Osten verlagern und die Bundesstaaten von Alabama über Georgia bis in den Raum Washington D.C. beeinflussen. Im Zusammenhang mit Starkregen kann es am mittleren Mississippi sowie am Ohio River und seinen Nebenflüssen zu Überschwemmungen kommen, zumal diese Flüsse schon das Wasser der vergangenen Wolkenbrüche abtransportieren müssen.