In einer Pause stürmt ein Schüler in eine Schulklasse in Hamburg. Er zückt ein Messer und ersticht einen 17-Jährigen vor den Augen der anderen Schüler. Der mutmaßliche Täter ist gefasst.
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© Marco Zitzow
Vor den Augen entsetzter Mitschüler hat ein Junge in einer Hamburger Schule einen 17-jährigen Jugendlichen im Klassenzimmer erstochen. Das Opfer sei noch am Tatort seinen Verletzungen erlegen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Nach ersten Ermittlungen habe der ebenfalls 17 Jahre alte Tatverdächtige gezielt gehandelt. Der mutmaßliche Angreifer sei festgenommen, die Tatwaffe sichergestellt worden.

Eine Schülerin erlitt einen Schock und wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach Polizeiangaben war zunächst unklar, warum der 17-Jährige ein Messer mit in die Schule nahm und damit den Mitschüler angriff. Die Mordkommission ermittelt. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) war wenige Stunden nach der Tat in der Schule und zeigte sich betroffen. «Ein Schatten ist auf unsere Stadt gefallen. Wir stehen erschüttert vor einer Gewalttat, die uns fassungslos macht», sagte Scholz und fügte an: «Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des toten Jungen, den Mitschülern und bei allen, die an der hoch anerkannten Nelson-Mandela-Schule täglich für unsere Kinder arbeiten.»

Die Nelson-Mandela-Schule besuchen 1000 Schüler aus mehr als 50 Nationen. Auf dem Gelände der benachbarten Grundschule wurden Klassenzimmer in Containern eingerichtet. Dort besuchen Jugendliche Deutsch-Vorbereitungskurse. In einem dieser Kurse kam es zu der tödlichen Attacke.

Nach Polizeiangaben stürmte der Angreifer während einer Unterrichtspause kurz nach 11.00 Uhr in den Klassenraum und stach auf sein Opfer ein. Die anderen Schüler, etwa 15, seien geflohen. Der mutmaßliche Täter blieb in dem Klassenraum. Der Schüler ließ sich dann widerstandslos festnehmen, wurde aber nicht sofort vernommen. Notfallseelsorger betreuten die anderen Schüler.

cwe, DPA