Erkennbar im Video rechts: “Bin Laden”-Doppelgänger (Nase!). Übersetzung weicht außerdem von Original-Aussagen ab.

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Das ARD-Politmagazin "Monitor" hat nach eigenen Angaben in seiner Ausgabe von heute Übersetzungsfehler des US-Verteidigungsministeriums im jüngsten Osama-Bin-Laden-Video nachgewiesen. Das Amateur-Video, das Bin Laden im Kreis von Gefolgsleuten zeigt, war von US-Präsident George W. Bush vor wenigen Tagen als "vernichtendes Schuldeingeständnis" Bin Ladens bezeichnet und zur weltweiten Verbreitung freigegeben worden.

Der Hamburger Orientalist Professor Gernot Rotter sowie zwei unabhängige, vereidigte Übersetzer stellen laut Monitor übereinstimmend fest: In der vom Pentagon herausgegebenen englischen Übersetzung des "Geständnisses" seien an gravierenden Stellen Bezüge hineinformuliert, aus denen eine eindeutige Täterschaft Bin Ladens abgeleitet werden soll.

So würden Zeitbezüge behauptet, die angeblich sein Vorwissen belegen, in der arabischen Originalversion aber nicht auftauchen. Die Monitor-Recherchen stellten die Beweiskraft der vom Pentagon verbreiteten und von den meisten westlichen Medien übernommenen Version in Frage: "Die amerikanischen Übersetzer, die die Bänder abgehört haben und transkribiert haben, haben offensichtlich an vielen Stellen Dinge hineingeschrieben, die sie hören wollten, die aber so - auch nach mehrmaligem Anhören - nicht zu hören sind", sagte Professor Rotter dem Politikmagazin.