In Begleitung von Feuerwehr oder Polizei durften die Anwohner aus ihren beschädigten Wohnungen die wichtigsten Sachen holen. Wer nicht bei Freunden oder Verwandten übernachten konnte, hatte die Möglichkeit, in einem wenige Minuten von der Unglücksstelle entfernten Appartementhaus für betreutes Wohnen unterzukommen. Das hat die Gemeinde Heerlen zur Verfügung gestellt. Die Ursache für die Explosion in dem Mehrfamilienhaus steht laut einer Sprecherin der Gemeinde noch nicht fest. Offen ist auch, ob das Gebäude abgerissen werden muss.
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© WDR/Karin Schneider
Die Explosion hatte sich am Montagmorgen (20.04.15) in einem Wohnhaus ereignet. Die Wucht der Detonation war so stark, dass die oberste Etage des Gebäudes in die Luft flog.

Gegen acht Uhr in der Früh schreckte die Nachbarschaft durch einen lauten Knall auf. Durch die Explosion stürzte das Dach des vierstöckigen Wohnhauses ein. Glück im Unglück: Das Haus stand weitgehend leer. Nur eine Wohnung ist überhaupt bewohnt, die Bewohner waren aber laut Feuerwehr nicht zu Hause. Die beiden Geschäfte im Erdgeschoss hatten noch geschlossen.

Ein Schwerverletzter

Ein Passant wurde so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Laut Feuerwehr ist sein Zustand stabil, es besteht keine Lebensgefahr. Unklar ist, ob er von einem herabfliegenden Trümmerteil getroffen oder von der Druckwelle erfasst wurde.

Zwei weitere Passanten erlitten nur leichte Verletzungen. Sie wurden offenbar von Glassplittern getroffen und wollten sich vom Hausarzt behandeln lassen.

Dutzende Wohnhäuser evakuiert

Der Schaden im gesamten Wohnblock ist enorm. Durch die Druckwelle zerbarsten Fensterrahmen und - scheiben, selbst Wände gerieten augenscheinlich aus dem Lot. Trümmerteile zerstörten die Dächer benachbarter Wohnhäuser. Vorsorglich wurden alle Wohnungen evakuiert und die Bewohner in ein Gemeindezentrum gebracht.

Alle Häuser werden auf ihre Sicherheit hin untersucht. Insbesondere die Statik der Gebäude wird geprüft. Die Gemeinde Heerlen sucht auch schon Notunterkünfte für die Bewohner, deren Wohnungen sehr stark beschädigt wurden.

Ursache unklar

Das explodierte Wohnhaus ist einsturzgefährdet. Das macht die Ursachenforschung schwierig. Um jede weitere Gefahr auszuschließen, wurde die zentrale Gaszufuhr zum gesamten Wohnblock abgestellt. Derzeit sind viele Helfer vor Ort: Feuerwehr, Polizei, Statiker und Mitarbeiter von der Gemeinde.