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Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung in einem Asylbewerberheim in Wismar (Kreis Nordwestmecklenburg) ist ein Mann ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher der Schweriner Staatsanwaltschaft sagte, handelt es sich vermutlich um einen etwa 40 Jahre alten Ukrainer.

Die genauen Tatumstände sind noch nicht geklärt. Bewohner des Heimes sollen den Toten am Donnerstagabend auf einem Flur des Flüchtlingsheimes gefunden haben. Die Leiche des Mannes habe Stichwunden aufgewiesen, hieß es weiter.

Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Aufgrund der Spurenlage werde wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ermittelt, sagte der Sprecher. Wie viele Menschen an dem Streit beteiligt waren war zunächst unklar.

Ein 54 Jahre alter Russe wurde wegen des Verdachts auf Totschlag festgenommen. Er soll sich mit dem Opfer ein Zimmer geteilt haben.


Kommentar: Wenn das kein Zufall ist, dass ein Russe sofort als Täter in Frage kommt... Entweder hat die Propaganda gegen Russland abgefärbt oder es ist wirklich nur ein dummer Zufall.


"Viel zu wenig Platz für ein menschenwürdiges Leben"

Der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern reagierte schockiert und betroffen auf die tödliche Auseinandersetzung. Vorsitzende Ulrike Seemann-Katz warnte davor, die Tat vorschnell zu beurteilen oder gar für ausländerfeindliche Stimmungsmache zu nutzen.

Gleichzeitig wies sie auf die prekäre Unterbringung der asylsuchenden Menschen hin: "Die gesetzlich vorgeschriebenen sechs Quadratmeter Wohnfläche pro Asylbewerber sind einfach zu wenig für ein menschenwürdiges Leben auf längere Zeit". Zudem lebten viele Flüchtlinge und Asylbewerber unterschiedlichster Herkunft in den Gemeinschaftsunterkünften, das berge ein Konfliktpotenzial.

pnh/dpa