Die Ukraine-Krise hat nicht nur zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen, sondern auch zur Verringerung der atomaren Kooperation zwischen Moskau und Washington geführt, was eine atomare Katastrophe zur Folge haben kann, wie Bryan Bender in einem Artikel für das US-Nachrichtenportal „Politico“ geschrieben hat.

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Bender verweist auf die „harte und kalte Tatsache“, dass „Washington und Moskau 25 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion immer noch über 2.000 Atombomben verfügen, die bereit sind, zu jedem Zeitpunkt zu fliegen, um einander (Russland und USA - Red.) zu zerstören“.

Und die vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise erhöhte Bereitschaft „ruft neue Befürchtungen hervor, dass das vertiefte Misstrauen zwischen den ehemaligen Gegnern das Risiko der Fehler wesentlich erhöht, die zu einer atomaren Katastrophe führen können“, so der Autor des Artikels.

Bender verweist dabei auf den pensionierten US-General James Cartwright, der bis 2011 für das US-Atomwaffenarsenal zuständig war. Dem General zufolge können die USA und Russland in eine „zufällige nukleare Konfrontation“ geraten, die „von Fehlern der Geheimdienste oder durch Missdeutung der Absichten der anderen Seite“ ausgelöst werden kann.

Daher brauchen Russland und die USA laut dem US-General „Stunden, wenn nicht gerade mehrere Tage“, um falsche Entscheidungen zu verhindern.

„Die meisten Kooperationsprogramme zu atomaren Fragen zwischen Moskau und Washington sind der ukrainischen Krise zum Opfer gefallen“, schreibt Bender weiter.

„Die beiden Länder haben gemeinsame Anstrengungen zur Reduzierung der Verbreitung von Atomwaffen und —Materialien weltweit ausgesetzt und jegliche neuen Verträge über die Reduzierung der Atomwaffenarsenale unterlassen“, schlussfolgert Bender.