Russland wird die bis 2020 gültige Strategie seiner nationalen Sicherheit und die Doktrin der Informationssicherheit vor dem Hintergrund neuer Militärbedrohungen in der Welt korrigieren. Das kündigte der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Dienstag in Moskau an.

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Es gehe um neue Militärgefahren und Bedrohungen, die nach dem sogenannten arabischen Frühling unter anderem in Syrien und im Irak, sowie in der Ukraine entstanden seien, sagte Patruschew in einem Interview für die Armeezeitung "Krasnaja Swesda", das am Mittwoch abgedruckt wird.

„Im Kampf führender Staaten der Welt um ihre Interessen setzt man jetzt auf ‚indirekte Handlungen‘, auf die Nutzung des Protestpotentials der Bevölkerung, radikaler und extremistischer Organisationen sowie auf private Militär- und Sicherheitsfirmen. „Die Aggressivität der USA und der NATO gegenüber Russland nimmt zu, die ihr Angriffspotential in unmittelbarer Nähe zu unseren Grenzen aufstocken. Aktiv wird an der Aufstellung eines globalen Raketenabwehrsystems gearbeitet“, kritisierte Patruschew.

Ende Dezember 2014 hatte Russland eine Neufassung seiner Militärdoktrin angenommen. Die Grundbestimmungen blieben unverändert. Zum ersten Mal kündigte Russland aber den Schutz seiner Interessen in der Arktis sowie die Herstellung der Verbündetenbeziehungen zu Abchasien und Südossetien an. In der Neufassung des Dokuments ist auch von der Gefahr seitens privater Militärfirmen die Rede.