Dank modernster Spracherkennungssoftware wandelt der US-Geheimdienst NSA täglich Millionen von Telefongesprächen in Text um, die dann durch Suchalgorithmen ausgewertet werden. Dies zeigen neu veröffentlichte Dokumente aus dem Snowden-Archiv.
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So etwas wie geheime Telefonate gibt es so gut wie gar nicht mehr. Dank der Zusammenarbeit vieler nationaler Geheimdienste - darunter auch jene Deutschlands und Österreichs - mit der NSA, landen auch hier geführte Telefonate direkt zur Auswertung bei den Amerikanern. Geheimdienstexperten bezeichnen die Spracherkennung als "heiligen Gral" der Spionagearbeit, da hier massenhaft verbale Daten aufgezeichnet und analysiert werden können.

Selbst fremdsprachige Telefonate können Dank der Software von Fremdherstellern wie BBN parallel ins Englische übersetzt und somit direkt ausgewertet werden. Obwohl der Fokus auf Lateinamerika, den Irak und Afghanistan liegt, dürften deutlich mehr Länder von der Spionagetätigkeit betroffen sein. Selbst die (in den USA eigentlich widerrechtliche) Überwachung von US-Telefonaten steht im Raum.

Doch diese Massenüberwachung hat auch für die NSA ihren Preis: Sie brauchen noch mehr Personal um diese Datenmenge überhaupt verarbeiten zu können. Hinzu kommt der Umstand, dass die Software nicht in der Lage ist, starke Dialekte zu übersetzen. Vor allem jene Menschen, die prinzipiell in ihrem Dialekt sprechen, haben somit also gewisse Vorteile gegenüber jenen, die sich nur in der Schriftsprache unterhalten.