Was genau sind die Anhaltspunkte für die Diagnose? Und welche Behandlungsstrategie ist warum geplant? Laut einer neuen Studie fühlen sich viele nach einem Arztbesuch nicht ausreichend aufgeklärt.
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Nur gut jeder dritte Deutsche fühlt sich von seinem Arzt angemessen über Chancen, Risiken oder Behandlungsalternativen aufgeklärt. Das zeigt der "Meinungspuls Gesundheit" der Techniker Krankenkasse (TK), der der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vorliegt. Bei der Umfrage gaben lediglich 36 Prozent an, dass sie sich voll und ganz informiert fühlten, als sie sich das letzte Mal einer ernsteren medizinischen Behandlung bei einem niedergelassenen Arzt oder im Krankenhaus unterziehen mussten. 34 Prozent hatten den Eindruck, zumindest einigermaßen aufgeklärt worden zu sein.

Mit dem Thema Kommunikation im ärztlichen Alltag will sich der 118. Deutsche Ärztetag in der kommenden Woche (12. bis 15. Mai) in Frankfurt befassen. TK-Chef Jens Baas sagte dazu: "Kommunikative Kompetenz erlangt einen immer größeren Stellenwert in der Medizinerausbildung." Wenn Ärzte ihre Patienten in die Behandlungsstrategie einbezögen, verringere das Probleme bei der Therapie. Das zahle sich wiederum direkt beim Behandlungserfolg aus.


Kommentar: Eine gute Aufklärung sollte zum Standard jeder Behandlung gehören und nicht erst "neu entdeckt" werden.


Nach der TK-Studie finden die Deutschen ihre Ärzte insgesamt sehr emphatisch. 67 Prozent der Befragten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Einfühlungsvermögen ihres Arztes. 68 Prozent lobten, dass die Informationen zur Behandlung oder zu den Medikamenten gut verständlich seien. "Zum Handwerkszeug eines Arztes gehört es zwingend dazu, gut zuhören und komplizierte Diagnosen und Behandlungen verständlich erklären zu können", sagte Baas.

fbo, DPA