Beim Absturz eines Militärhubschraubers im Norden Pakistans sind mindestens sechs Menschen getötet worden, darunter die Botschafter von Norwegen und den Philippinen. Die Taliban erklärten, sie hätten den Helikopter abgeschossen - in der Hoffnung, den Premier zu treffen.
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Beim Absturz eines Militärhubschraubers im nordpakistanischen Himalaya-Gebirge sind mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter die Botschafter Norwegens und der Philippinen. Auch die Ehefrauen des malaysischen und des indonesischen Botschafters, die beiden Piloten und ein Bordtechniker seien bei dem Absturz am Freitag im Nalta-Tal gestorben, teilte die Armee mit. Unter den Verletzten seien die Botschafter Polens, der Niederlande, Rumäniens, Südafrikas, Malaysias und Indonesiens.

Keine offizielle Bestätigung für den Abschuss

Die pakistanischen Taliban (TTP) teilten mit, sie hätten den Hubschrauber abgeschossen. Eigentliches Ziel des Angriffs sei Premierminister Nawaz Sharif gewesen. Dieser habe aber überlebt, weil er in einem anderen Helikopter unterwegs gewesen sei.

Pakistans Behörden und Armee und widersprachen der Darstellung jedoch. Die Region am Himalaya-Gebirge gilt nicht als Hochburg der Islamistengruppe, sondern wird von der pakistanischen Armee kontrolliert.

Das Verteidigungsministerium gab technische Probleme im Heckrotor als Absturzursache an.

Premier Sharif wollte Skigebiet im Naltar-Tal einweihen

Premierminister Sharif befand sich nach Angaben seines Büros zu dem Zeitpunkt tatsächlich auf dem Weg nach Gilgit-Baltistan. Nach Angaben aus Behördenkreisen wollte er eine neue Sesselliftbahn in einem Skigebiet im Naltar-Tal einweihen. Sein Flugzeug kehrte jedoch in die Hauptstadt Islamabad zurück, nachdem der Absturz des Helikopters bekannt wurde.

Laut der Armee waren insgesamt drei Hubschrauber mit Diplomaten und Journalisten an Bord auf dem Weg in die Region gewesen, als einer von ihnen im Naltar-Tal abstürzte und auf einer Schule aufschlug. Diese war jedoch zum Zeitpunkt des Unglücks geschlossen. Die Delegationen sollten während eines dreitägigen Besuchs in Gilgit-Baltistan Projekte besuchen und sich dort mit Sharif treffen. Der Regierungschef drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und rief einen Tag der Trauer aus.

fas/dpa/AFP