Eine in Genf veröffentlichte Studie zeigt erschreckende Zahlen: Über eine halbe Million Menschen sterben jährlich durch Waffengewalt. Kriegerische Auseinandersetzungen sind dabei jedoch nur für einen kleinen Teil verantwortlich.
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Insgesamt 77.000 Tote sind durch kriegerische Handlungen zu beklagen, ganze 377.000 Todesfälle hingegen durch vorsätzliche Tötungen. 42.000 Menschen starben durch fahrlässigen oder nicht beabsichtigten Waffeneinsatz, 19.000 bei Polizeieinsätzen. Dies ist die Bilanz der Studie "Globale Bürde Waffengewalt" des UNO-Entwicklungsprogramms (UNDP) und der in Genf ansäßigen Organisation Small Arms Survey (OSAS).

Im Laufe der letzten Jahre ist die Zahl der Getöteten zwar rückläufig, dennoch nach wie vor erschreckend hoch. In den Jahren 2004 bis 2009 starben jährlich im Schnitt 526.000 Menschen durch Waffengewalt, im Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2012 lag diese Zahl bei 508.000.

Die Zahl der Todesopfer bei kriegerischen Ereignissen stieg jedoch an. Lag die durchschnittliche Anzahl der dabei Getöteten zwischen 2002 und 2012 bei rund 70.000, lag sie in den fünf Jahren zuvor bei durchschnittlich 55.000. Vor allem die Konflikte in Syrien und Libyen trugen demnach dazu bei. Bei den übrigen Todesfällen standen Honduras und Venezuela an der Spitze.

Angesichts dieser Zahlen wird verständlich, warum sich Befürworter und Gegner des privaten Waffenbesitzes in den Haaren liegen. Beide Seiten führen Sicherheitsaspekte - wenngleich auch mit anderen Prämissen - als Hauptargumente an. Erstere argumentieren vor allem damit, dass Kriminelle problemlos an Waffen kommen, während die Durchschnittsbürger vor große Hürden gestellt werden, wodurch sie dann schutzlos wären. Letztere zeigen auf, dass vor allem mit legal erworbenen Waffen Menschen zu Schaden kommen.