Viel Schnee, Streiks in den Häfen und ein starker Dollar haben zu Jahresbeginn amerikanische Unternehmen belastet. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte um 0,7 Prozent. Eine schnelle Zinswende wird damit unwahrscheinlicher.

eiszeit, gefrorene stadt
Das US-amerikanische Wirtschaftswachstum ist zwischen Januar und März eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte auf das Jahr hochgerechnet um 0,7 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Experten hatten den Rückgang weitgehend erwartet. Heftige Schneefälle hatten zu Jahresbeginn die Wirtschaft beeinträchtigt, zusätzlich wurde sie durch einen Streik von Hafenarbeitern an der Westküste belastet.

Wie aus den Zahlen hervorgeht, ging die schwächere Entwicklung vor allem vom Außenhandel und den Lagerbeständen der Unternehmen aus. Die Dollar-Stärke hemmt derzeit Unternehmen, da sich dadurch US-Produkte auf den Weltmärkten verteuern. Firmen wie Microsoft und Procter & Gamble haben bereits gewarnt, dass der Wechselkurs ihre Gewinne und Umsätze belastet. Der Konsum der privaten Haushalte fiel etwas schwächer als gedacht aus.

Die US-Notenbank Federal Reserve hat angesichts der eingetrübten Konjunkturlage signalisiert, dass sie die für dieses Jahr angepeilte Zinswende wohl noch nicht im Juni vollziehen wird. Sie hält den Leitzins seit Ende 2008 bei null bis 0,25 Prozent, um die Konjunktur anzukurbeln. Fed-Chefin Janet Yellen sagte, sie betrachte den Rücksetzer im ersten Quartal nicht als Trend, sondern vorübergehende Entwicklung. Sollte allerdings das Wachstum im Frühling nicht wieder anziehen, halten es Fachleute für gut möglich, dass die Fed ihre für dieses Jahr erwartete Zinswende noch weiter verschiebt.

dab/dpa/Reuters