Nachtrag zu unserem Artikel über die verspäteten Frühjahrsblüher: (hier)

krokosel
Wir haben im Artikel gezeigt, dass die Temperaturen der Monate Januar, Februar und März laut DWD seit fast drei Jahrzehnten kälter werden, und zwar auch ohne Wärmeinselbereinigung der gemessenen Temperaturen. Infolgedessen verspäten sich auch die Frühjahrsblüher immer mehr. Insbesondere die Blüten in der freien Fläche, denn dort ist die Abkühlung noch stärker. Das haben wir mit eigenen Vegetationsbeobachtungen im Artikel bestätigt, z.B. die Blüte der Winterlinge in der freien

Einige Leser in den über 100 Kommentaren haben unsere Beobachtungen bezweifelt mit dem Hinweis, dass offizielle Behörden, wie die Landesanstalt für Umweltschutz in Karlsruhe oder der DWD genau das Gegenteil behaupten würden. Die Messergebnisse dieser Behörden haben sie uns aber nicht vorgelegt und auch keine Kontakte zu den Phänologen der Erhebungen hergestellt, obwohl ein uns bestätigender Kommentator ausdrücklich darum gebeten hat.

Wir sind der Sache zeitraubend nachgegangen und fanden erstaunliches. Die Landesanstalt in Karlsruhe führt selbst keine Langzeitbeobachtungen durch, sondern holt sich die Ergebnisse beim DWD, sie schreibt also nur ab. Und der DWD nennt anscheinend in schöner Regelmäßigkeit als Beispiel für einen früheren Beginn immer die Forsythienblüte in der Stadt Hamburg. Die wäre immer früher, behauptet der DWD, bzw. diejenigen, die sich auf den DWD ständig berufen. Dieser frühere Blütenbeginn sei doch ein Beweis der Klimaerwärmung, meinten allerdings wenige Kommentarschreiber.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des DWD hat uns nun dieses Diagramm der Blüten-Auswertungen des DWD zukommen lassen. Die Überraschung ist groß. Obwohl die Beobachtungsreihe mitten in der großen Wärmeinsel Hamburg aufgenommen wurde, und damit gar nicht die Bedingungen einer objektiven Beobachtung erfüllt, ist der Blütenbeginn genauso wie wir es bei anderen Frühblühern in der freien Fläche im obigen EIKE-Artikel beschrieben haben: Seit 1988 kommt das Frühjahr immer später, der Blütenbeginn der Forsythie verzögert sich sogar in der großen Wärmeinsel Hamburg.

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Vorsicht, nicht verwechseln, die braune Trendlinie steigt, das bedeutet aber nicht Erwärmung. Auf der linken senkrechten Achse sind nicht die Temperaturen aufgetragen, sondern die Kalendertage nach Neujahr. Je mehr Kalendertage, desto später der Forsythien-Blütenbeginn.
Ob das wohl alle Medienvertreter mit ihren naturwissenschaftlichen Defiziten an Bildung und alle Erwärmungsgläubigen richtig verstanden haben?


Kommentar: Wahrscheinlich nicht, da es bequemer ist an etwas zu Glauben und um die Propaganda über die Erderwärmung weiter verbreiten zu können.

Erg: Auch die Forsythienblüte der Stadt Hamburg zeigt seit 1988 einen deutlich verspäteten Frühlingsbeginn.

Die ständigen Behauptungen, dass die Forsythienblüte früher sei, ist somit falsch.

Ein weiterer Phänologe in Seesen o.T./Kirchberg schickte uns ebenfalls seine Beobachtungsdaten der Forsythienblüte zu. Bei der folgenden Grafik wieder beachten: Nach oben sind die Tage nach Neujahr aufgetragen. Je höher der Ausschlag, desto später der Blühbeginn.

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Seit 28 Jahren erfolgt die Forsythienblüte auch in Seesen immer später. Die Beobachtung stimmt mit den Daten des DWD in Hamburg überein.
Ergebnis: Der Frühling beginnt in Deutschland immer später. Alle Märzblüher sind verspätet. Wir führen das auf die seit 28 Jahren kälter werdenden Monate Januar, Februar und März zurück.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler.