Simon Steiner und seine Beifahrerin erleben die Überschwemmung auf der Autobahn A1 bei Wil SG hautnah. Über eine halbe Stunde sind sie in ihrem Auto gefangen. Das Wasser dringt bereits in den alten Volvo.
In Kradolf TG  Fahrzeuge aufeinandergestapelt. Juni 2015
© Keystone In Kradolf TG wurde durch die Wucht der Wassermassen tonnenschwere Fahrzeuge wie Spielzeuge aufeinandergestapelt.
«Es hat so stark geregnet, dass meine Scheibenwischer kaputtgingen. Ich habe fast nichts mehr gesehen», sagt Simon Steiner zu Blick.ch. Der 19-Jährige sass mit einer Freundin im Auto, als gestern auf der A1 bei Wil SG um zirka 17.30 Uhr starker Regen einsetzte.

«Viele Fahrer hatten auf die linke Spur gewechselt, waren dem Wasser ausgewichen, aber wir kamen nicht mehr weg. Alles war vollparkiert.»

Dann der Schockmoment: «Eine Flutwelle kam wie eine Wand auf uns zu.» Ein Handyvideo zeigt eindrücklich, wie die Wassermassen über die Autos hereinbrechen. Ein Golf wird von der Naturgewalt weggedrückt. Autos knallen ineinander oder werden in die Leitplanke geschoben.

«Das Wasser drang ins Auto. Unsere Füsse waren nass», sagt Steiner. «Das war abartig!»

Etwa eine halbe Stunde waren Steiner und seine Beifahrerin im Auto eingeschlossen. Dann beruhigte sich die Lage. «Wir konnten aussteigen und uns den Schaden ansehen», sagt der 19-Jährige.

Steiners Volvo hat das Unwetter nicht überlebt. «Wir kamen zwar noch nach Hause damit, aber der Wagen ist Schrott. Das Wasser drang überall ein. Die Versicherung sprach von einem Totalschaden.»

Der Junglenker trägts mit Fassung: «Ich bin heilfroh, ist uns nichts passiert.»

(mad)