Euro currency squeeze
© Matt Kenyon
Die Partei Syriza - die neue griechische Regierung stellend - die mit der Intention angetreten ist, das eigene Land von dem Klammergriff der Austerität zu befreien, hat eine Schlappe erlitten. Die Athener Regierung hatte sich auf den guten Willen ihrer „EU-Partner“ verlassen, nur um alsbald herauszufinden, dass diese „Partner“ über keinen guten Willen verfügen. Die griechische Regierung hat nicht verstanden, dass die einzigen Bedenken dieser „Partner“ stets um den grundlegenden Faktor der Profitgenerierung kreisten - und zwar zugunsten von denjenigen, die die griechischen Schulden hielten.

Ein Großteil der griechischen Bevölkerung ist ebenso plemplem wie deren Regierung. Eine Mehrheit der Griechen möchte in der Europäischen Union verbleiben, obwohl dies bedeutet, dass Pensionen, Löhne und Gehälter, das Sozialnetz sowie Beschäftigungsmöglichkeiten weiter minimiert werden. Es erweckt den Eindruck, als ob es für eine Mehrheit der Griechen augenscheinlich Sinn macht, sich selbst und ihr Land in den Boden zu rammen, um ein Teil Europas zu bleiben.

Die angeblich vorherrschende „Griechenland-Krise“ ergibt auf keine erdenkliche Weise auch nur irgendeinen Sinn. Vielmehr wird offensichtlich, dass Griechenland auf Basis von dessen zerstörter Wirtschaft nicht dazu in der Lage sein wird, seine ausstehenden Schulden jemals zurück zu bezahlen. Schulden, die einst durch Goldman Sachs bilanziell versteckt und sodann kapitalisiert wurden, um sich hernach auf Basis von Insiderinformationen daran zu bereichern. Es sind eben jene Dinge, die mit zur Verursachung der griechischen Krise beitrugen.

Falls die Solvenz unter den Haltern von griechischen Staatsanleihen und ähnlichen Instrumenten - viele unter ihnen New Yorker Hedgefonds sowie deutsche und niederländische Banken - von einer Rückzahlung dieser Schulden abhängig sein sollte, könnte die Europäische Zentralbank dem Beispiel der Federal Reserve ganz einfach Folge leisten, um das entsprechende Kapital zur Besicherung und Garantie dieser griechischen Schulden auf elektronische Weise zu erzeugen beziehungsweise zu drucken.

Die Europäische Zentralbank druckt bereits 60 Milliarden Euro pro Monat, um das europäische Finanzsystem vor einem Kollaps zu bewahren. Weswegen sollte Griechenland also nicht einfach mit eingeschlossen werden?

Ein konservativer Beobachter würde sich wahrscheinlich des Arguments bedienen, dass derlei Maßnahmen mit der Erzeugung von Inflation einhergehen würden. Bis dato sind Bedenken und Sorgen dieser Art ins Leere gelaufen. Die Federal Reserve hat im Zeitraum der letzten sieben Jahre Kapital aus dem Vollen geschaffen. Und Inflation gibt es unter Bezugnahme auf diverse Regierungsbehörden nicht.

Heute blicken wir in einer zunehmenden Anzahl von Staaten gar auf Negativzinsen, die uns das Nichtvorhandensein von Inflation attestieren. Warum sollte die elektronische Erzeugung von Kapital zugunsten von Griechenland also Inflation erzeugen, wenn dies nicht auf Citibank, Goldman Sachs und JPMorganChase zutrifft?

Augenscheinlich besteht in der westlichen Welt keinerlei Wille, Griechenland zu helfen und wirklich unter die Arme zu greifen. Vielmehr will der Westen Griechenland ausplündern. Das zugrundeliegende Geschäft beläuft sich darauf, dass die Griechen frische Kredite erhalten, die allein dazu genutzt werden, um bestehenden Kreditforderungen nachkommen zu können.

Im Gegenzug verpflichten sich die Griechen dazu, ihre kommunalen Wasserversorger an private Investoren zu veräußern. In der Folge klettern die monatlichen Wasserrechnungen, die durch einfache Griechen und Ottonormalbürger bezahlt werden müssen. Auch die staatliche Lotteriegesellschaft soll an private Investoren veräußert werden. Folge ist, dass die Einnahmen der griechischen Regierung sinken, wodurch die Schuldenrückzahlung nur noch zusätzlich erschwert wird.

Im Hinblick auf andere Vorschläge zu dieser Art der „Privatisierungsmaßnahmen“ gehört unter anderem auch der vorgesehene Verkauf von griechischen Inseln - und somit Staatsgebiet - an diverse Immobilienprojektentwickler.

Dabei handelt es sich um vorzügliche Geschäfte für jedermann - mit Ausnahme von Griechenland. Falls die griechische Regierung all ihre sieben Sinne beisammen hätte, würde sie einen Zahlungsausfall erklären. Auf diese Weise würde Griechenland all seine ausstehenden Schulden mit einem Schlag los werden.

Um es mit anderen Worten zu sagen, hätte Griechenland die Möglichkeit, sich von einem bis über beide Ohren verschuldeten Land in einen schuldenfreien Staat zu verwandeln. Griechenland könnte danach seine eigenen Bondemissionen finanzieren. Und falls das Land auf Kredite aus dem Ausland angewiesen wäre, könnten die Griechen dass russische Angebot wahrnehmen und akzeptieren.

Falls die Führungen Russlands und Chinas ihre sieben Sinne beisammen hätten, würden sie die griechische Regierung dafür bezahlen und finanziell stützen, um nicht nur einen Zahlungsausfall zu erklären, sondern hernach auch einen Austritt aus der EU und der NATO zu verkünden.

Der Zerfall des durch Washington geschaffenen Empires würde beginnen. Gleichzeitig würde die Drohkulisse eines Krieges, der sich Russland und China ausgesetzt sehen, in Luft auslösen. Sowohl Russen als auch Chinesen würden weitaus mehr Geld im Hinblick auf unnötige Kriegsvorbereitungen einsparen, als beide Staaten eine Rettung Griechenlands jemals kosten würde.

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