"Das griechische Volk hat nach fünf Jahren Austerität gesagt: So geht es nicht weiter", so Finanzminister Janis Varoufakis in einer Wortmeldung zum klaren Ergebnis des Referendums. Dies sei eine klare Absage an die von der Troika eingeforderte Austeritätspolitik, die Griechenland direkt auf das Niveau eines Drittweltlandes beförderte. Immerhin stimmten rund 61,3 Prozent der Griechen bei einer Wahlbeteiligung von etwa 62,5 Prozent mit "Nein" ab.
Während hunderttausende Griechen das Ergebnis feiern, kotzen die deutschsprachigen Leitmedien der Reihe nach ab. Nur wenige Kommentatoren äußern sich positiv über die Willensbekundung des griechischen Volkes.
Kommentar: Wie zu erwarten war: Die Kräfte an der Macht wollen keine Demokratie, und eben so wenig interessiert sie der Wille der Menschen. Wieder einmal sieht man, dass die westlichen Mainstream-Medien nichts weiter als ihre Sprachrohre sind.
In den kommenden Wochen und Monaten können wir uns wohl auf nicht enden wollende Medien-"Shitstorms" gegen Griechenland gegen Griechenland einstellen.
Tsipras hingegen telefonierte Pressemeldungen zufolge kurz nach der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse mit Frankreichs Präsidenten Francois Hollande, von dem er sich angesichts der finanziellen Probleme der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft noch etwas Zuspruch erhofft.
Zwar sollen nun die Gespräche auf europäischer Ebene nächste Woche fortgeführt werden, doch die Troika-Vertreter werden sich nun auf deutlich härtere Verhandlungen einstellen müssen. Jene Teilzugeständnisse, die Varoufakis und Tsipras noch letzte Woche bereit waren zu machen, sind mit diesem Referendum passé. Nun heißt es: Entweder macht die Troika großzügige Zugeständnisse wie einen Schuldenschnitt und eine Streckung der restlichen Verbindlichkeiten, oder Athen wählt den Staatsbankrott.
Indessen droht der griechischen Bankenlandschaft der totale Bankrott. Der EZB-Gouverneurrat will am Montag in einer Telefonkonferenz darüber abstimmen, ob die griechische Zentralbank weitere Gelder aus dem ELA-Programm an die Geschäftsbanken vergeben darf. Die ELA-Kredite (Emergency Liquidity Assistance) werden gegen Sicherheiten von der griechischen Zentralbank vergeben, bedürfen jedoch der Zustimmung der EZB.
Kommentar: Das Ergebnis des Referendums repräsentiert eine verblüffende Ablehnung gegen die europäischen Zwangsjacke und die kommende Woche könnte der Anfang einer sogar noch größeren Story sein: das globale Wirtschaftssystem könnte auseinander brechen. Vielleicht ist das griechische Referendum der erste Dominostein, der den lang erwarteten wirtschaftlichen Kollaps, der bereits jahrelang gedroht hat, herbeiführen wird.
Es stellt sich die Frage, wie die EU/USA auf dieses Ergebnis reagieren werden. Wie wir wissen, haben sie zahlreiche Methoden zur Hand, um ein Land und seine Menschen in typisch psychopathischer Manier dem Erdboden gleichzumachen: Politiker ermorden und/oder erpressen, False Flag Operationen, Medienhetzen, Kollaps der Börsenmärkte, fingierte Demonstrationen, etc.