Das Ergebnis des Referendums über die weiteren Verhandlungen der griechischen Regierung mit den Gläubigern fiel eindeutig aus: Rund 61,3 Prozent der Teilnehmer stimmten mit "Ochi" - also mit Nein. Damit erhält die Regierung von Premierminister Alexis Tsipras ein klares Mandat des Volkes, sich nicht mehr auf das Troika-Diktat einzulassen.
Griechenland referendum
"Das griechische Volk hat nach fünf Jahren Austerität gesagt: So geht es nicht weiter", so Finanzminister Janis Varoufakis in einer Wortmeldung zum klaren Ergebnis des Referendums. Dies sei eine klare Absage an die von der Troika eingeforderte Austeritätspolitik, die Griechenland direkt auf das Niveau eines Drittweltlandes beförderte. Immerhin stimmten rund 61,3 Prozent der Griechen bei einer Wahlbeteiligung von etwa 62,5 Prozent mit "Nein" ab.

Während hunderttausende Griechen das Ergebnis feiern, kotzen die deutschsprachigen Leitmedien der Reihe nach ab. Nur wenige Kommentatoren äußern sich positiv über die Willensbekundung des griechischen Volkes.


Kommentar: Wie zu erwarten war: Die Kräfte an der Macht wollen keine Demokratie, und eben so wenig interessiert sie der Wille der Menschen. Wieder einmal sieht man, dass die westlichen Mainstream-Medien nichts weiter als ihre Sprachrohre sind.

In den kommenden Wochen und Monaten können wir uns wohl auf nicht enden wollende Medien-"Shitstorms" gegen Griechenland gegen Griechenland einstellen.


Tsipras hingegen telefonierte Pressemeldungen zufolge kurz nach der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse mit Frankreichs Präsidenten Francois Hollande, von dem er sich angesichts der finanziellen Probleme der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft noch etwas Zuspruch erhofft.

Zwar sollen nun die Gespräche auf europäischer Ebene nächste Woche fortgeführt werden, doch die Troika-Vertreter werden sich nun auf deutlich härtere Verhandlungen einstellen müssen. Jene Teilzugeständnisse, die Varoufakis und Tsipras noch letzte Woche bereit waren zu machen, sind mit diesem Referendum passé. Nun heißt es: Entweder macht die Troika großzügige Zugeständnisse wie einen Schuldenschnitt und eine Streckung der restlichen Verbindlichkeiten, oder Athen wählt den Staatsbankrott.

Indessen droht der griechischen Bankenlandschaft der totale Bankrott. Der EZB-Gouverneurrat will am Montag in einer Telefonkonferenz darüber abstimmen, ob die griechische Zentralbank weitere Gelder aus dem ELA-Programm an die Geschäftsbanken vergeben darf. Die ELA-Kredite (Emergency Liquidity Assistance) werden gegen Sicherheiten von der griechischen Zentralbank vergeben, bedürfen jedoch der Zustimmung der EZB.