Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis tritt zurück. Das teilte er am Montag nach dem Referendum mit. Sein Nachfolger Tsakalotos könnte sich als viel härterer Verhandler für die EU erweisen.

Bild
© dpaAm Sonntagabend gab Yanis Varoufakis nach dem Referendum noch eine Pressekonferenz, Montag Früh trat er zurück.
Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis tritt nach der deutlichen Ablehnung des Troika-Kurses bei dem Referendum überraschend zurück. Als Grund dafür nannte Varoufakis in einer Erklärung vom Montag, ihm sei deutlich gemacht worden, dass einige Vertreter der Euro-Zone ihn als nicht erwünschte Person bei Treffen betrachteten. „Deshalb verlasse ich das Finanzministerium heute“, erklärte Varoufakis. Auf seinem Blog gab er verschiedene Gründe an, die alle nicht ganz überzeugend klingen. Tatsächlich hatte sich Varoufakis bei den Euro-Finanzministerin endgültig unmöglich gemacht, als er von den Forderungen der Troika als „Terrorismus“ sprach.


Kommentar: Damit hat er recht. Es ist Terror auf politischer Ebene:
link
© SOTTPolitische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke

Er sprach von einem Schritt, den Ministerpräsident Alexis Tsipras als „potenziell hilfreich“ betrachte, um eine Vereinbarung mit den internationalen Gläubigern zu erzielen.

Varoufakis hatte vor dem Referendum lediglich erklärt, er werde bei einem „Ja“ der Bürger zu den von ihm abgelehnten Sparauflagen der Euro-Länder zurücktreten.

Sein Nachfolger wird der bisherige Chefunterhändler Tsakalotos. Dazu gibt es eine interessante Meinung von Ambroise Evans-Pritchard, einem der besten Euro-Kenner Europas: Er hält es für denkbar, dass Tsakalotos ein Hardliner ist, der es der Euro-Zone noch viel schwerer machen wird als Varoufakis. Tatsächlich ist Varoufakis ein glühender Europäer, der eben eine andere Vorstellung von Politik und Wirtschaftspolitik hat die gegenwärtige Euro-Orthodoxie.