Umgekippte Bäume, durchlöcherte Jalousien, folgenreiche Blitzeinschläge: Das Unwetter "Siegfried" hat vielerorts schwere Schäden hinterlassen. Das bekamen besonders Bahnfahrer bis in den Nachmittag hinein zu spüren. Etliche Strecken sind nicht befahrbar.
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Das Unwetter "Siegfried" ist abgezogen, aber vielerorts sind Feuerwehr und Hilfskräfte noch immer im Dauereinsatz. Denn die Gewitterfront, die am Sonntagabend über weite Teile Deutschlands hinwegfegte, hat schwere Schäden hinterlassen.

Besonders betroffen sind Bahnstrecken im Norden und Osten, von denen viele am Montagmorgen noch immer nicht befahren werden konnten. Umgestürzte Bäume hatten Oberleitungen beschädigt und Blitzeinschläge zu Zugausfällen sowie Verspätungen im Fern- und Regionalverkehr geführt, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Abgebrannte Häuser, durchlöcherte Jalousien

Einsatzkräfte der Deutschen Bahn waren nach Angaben des Konzern-Sprechers die ganze Nacht unterwegs, um die Unwetterschäden an den Strecken zu beseitigen. Zusätzliche DB-Mitarbeiter waren in den Bahnhöfen im Einsatz, um die Fahrgäste zu betreuen. In Hamburg-Altona sowie in den Hauptbahnhöfen Berlin, Hannover und Magdeburg hatte die Bahn für gestrandete Fahrgäste Hotelzüge zum Übernachten bereitgestellt.

Das kräftige Unwetter hat aber nicht nur der Bahn Probleme bereitet. Im Rhein-Sieg-Kreis gab es zahlreiche Schäden durch Hagelkörner. Teilweise wurden Jalousien durchlöchert und Fensterscheiben eingeschlagen.

In Ennigerloh im Nordrhein-Westfalen brannte das Wohnhaus einer Familie nach einem Blitzeinschlag komplett ab. Auch im Kreis Gütersloh, in Herford und Oer-Erkenschwick schlugen Blitze in Wohnhäuser ein.

Hitzerekord aufgestellt, weitere Unwetter erwartet

Im Hochsauerlandkreis hatte die Feuerwehr mit dem starken Regen zu kämpfen: Straßen wurden überflutet und Gullydeckel schwemmten auf. In ganz NRW behinderten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste den Verkehr.

Kurz vor den Unwettern hatte die Hitzewelle Deutschland einen neuen Temperaturrekord beschert. Im bayerischen Kitzingen wurden am Sonntag 40,3 Grad gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bestätigte. Das ist die höchste jemals gemessene Temperatur in Deutschland seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die bislang höchste jemals gemessene Temperatur in Deutschland betrug 40,2 Grad.

Auch am Dienstag erwartet der DWD wieder heißes Sommerwetter, wobei ab Nachmittag erneut mit dem Durchzug teilweise schwerer Gewitter gerechnet werden muss. Auch Unwetter mit Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen sind demnach möglich. Ab Mittwoch wird es kühler.