Die Warnungen der Meteorologen waren berechtigt: Der Tropensturm "Nangka" bedroht weite Teile Japans. Zwei Menschen kamen bisher in dem Unwetter ums Leben. Mehr als 350.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Taifun Nangka Japan Juli 2015
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Sintflutartiger Regen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 km/h - "Nangka" hat in den vergangenen Tagen deutlich an Macht gewonnen. In der Nacht zu Freitag (Ortszeit) traf der elfte Taifun der diesjährigen Sturmsaison auf der Insel Shikoku auf Land.

Die Behörden veranlassten die Evakuierung von zahlreichen Ortschaften entlang der vorhergesagten Route des Taifuns. Mehr als 350.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, weil die Behörden mit Überschwemmungen, Sturmfluten und Erdrutschen rechnen.

Schon zwei Tote

Taifun Nangka Japan Juli 2015
© BBC weather / NASA
Für zwei Männer kamen die Sicherheitsmaßnahmen zu spät. Ein 71-Jähriger starb in der Stadt Minami-Awaji, als er eine zerbrochene Fensterscheibe reparieren wollte und sich dabei schwer am Kopf verletzte. In Shiso wurde örtlichen Medien zufolge ein 85 Jahre alter Mann tot am Fuße einer Klippe aufgefunden.

Lokale Nachrichtensender berichteten von mindestens 17 Verletzten. Die Fluggesellschaften Japan Airlines und All Nippon Airways strichen am Donnerstag fast 200 Inlandsflüge. Auch Züge und Fähren stellten weitestgehend ihren Betrieb ein. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. An einigen Stellen fielen bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter.

Lage bleibt angespannt

Meteorologen rechnen damit, dass "Nangka" sich am Freitag in nordnordwestlicher Richtung weiterbewegt. Auf seinem Weg wird der Taifun dann vermutlich auch über die japanische Hauptinsel Honshu ziehen, ehe er in die Japanische See abdriftet.

Experten zufolge besteht weiterhin Lebensgefahr für alle, die sich trotz des Sturms aufs oder ins Wasser begeben oder sich ungeschützt im Freien aufhalten.

mak/ar (dpa, afp, bbc)