Die NATO hat am Montag, von westlichen Medien beinahe unkommentiert, das bisher größte Militärmanöver mit Soldaten aus 18 Staaten auf ukrainischem Boden gestartet. Russland warnte, dass die Kriegsspiele den Friedensprozess in der Ostukraine unterminieren könnten.

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© US Army EuropeEröffnungszeremonie des NATO-Manövers Rapid Trident 2015 in der Ukraine
Die noch bis Ende Juli laufenden Übungen, bei denen die jährlichen Manöver „Saber Guardian“ und „Rapid Trident“ miteinander kombiniert werden, finden in der Umgebung der westukrainischen Stadt Lemberg statt.

Das Nachrichtenportal „Newsweek“ zitierte den Pressesprecher der US-Armee in Europa, Don Wrenn, wie folgt:
„Multinationale Übungen werden in der Ukraine seit 1995 abgehalten. Dennoch diesmal bleibt zu sagen, dass es sich um die bisher größte multinationale Übung handelt.“
Neben ukrainischen und US-amerikanischen Kontingenten sind auch Truppen aus Deutschland, Spanien, der Türkei, Kanada, Polen, Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland und Litauen präsent. Serbische, moldawische, georgische und aserbaidschanische Einheiten wirken in ihrem Status als „Nicht-Mitglieder“ am Kriegsspiel vor der Grenze Russlands mit.
„Es hat nichts mit der politischen Situatfion zu tun. Die Übung wurde lange Zeit davor geplant“, betonte Wrenn.
Dennoch sagte der ukrainische Kommandeur Alexander Sywak während der Eröffnungszeremonie des Militärmanövers, dass die Kriegsspiele „den breiten Rückhalt für die Ukraine im Kampf für Freiheit und Souveränität widerspiegeln“, so UPI.
Das russische Außenministerium warnte, dass die NATO-Militärübungen in der Westukraine die friedliche Beilegung des Bürgerkrieges im Osten des Landes bedrohen.

Die Schritte der NATO schüren „revanchistische Gefühle in der ‚Kriegspartei‘ von Kiew, die die friedliche Beilegung einer tiefen internen Krise in der Ukraine torpediert“, schrieb das Ministerium in einer Presseerklärung.

Moskau umschrieb die Militärübung in der Ukraine als „klare Manifestation bedingungsloser NATO-Unterstützung für den aktuellen Kurs Kiewer Behörden hinsichtlich der Lage im Südosten des Landes, wo täglich Zivilisten sterben“.

Mehr als 6.500 Menschen wurden während des 15 Monate anhaltenden Konflikts zwischen Kiew und den ostukrainischen Selbstverteidigungskräften getötet.

Ein signifikanter Teil der ostukrainischen Bevölkerung betrachtet die Umstürze des Euro-Maidan in Kiew als Putsch gegen eine demokratisch legitimierte Regierung unter Janukowitsch, die - anders als heute - auch die Interessen der russischstämmigen Minderheit im Land vertrat.


Kommentar: Vorkommen richtig...


Trotz des Lippenbekenntnisses der NATO-Führung zur Einhaltung des Friedensabkommens von Minsk, ist das westliche Militärbündnis „nicht nur nicht gewillt, den explosiven Charakter solcher Militärübungen zu akzeptieren, sondern es weitet auch noch den Umfang und die beteiligte Truppenzahl im Vergleich zum Vorjahr auch noch aus“, bemängelte das russische Außenministerium.