Weil ihm die Zwangsräumung bevorstand, jagte ein 34-Jähriger seine Wohnung in Sendling mit einer Gasflasche in die Luft. Jetzt fahndet die Polizei nach dem Mann.
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München - Verkohlte Fensterrahmen, Rollläden und Scherben liegen in einem Radius von gut 30 Metern verteilt auf Parkplatz und Straße. Die Heckscheibe eines parkenden Autos ist zerborsten und durchlöchert. Die Explosion, die am Donnerstagvormittag die Bewohner in der Zillertalstraße in Sendling aufschrecken ließ, hatte eine solche Wucht, dass die Fensterscheiben in den Häusern auf der Straße gegenüber vibrierten.

Wie die Kripo jetzt mitteilte, hat ein 34-jährige Münchner die gefährliche Explosion vorsätzlich herbeigeführt. Denn: Ihm stand offenbar eine Zwangsräumung bevor. Der Mann ist derzeit flüchtig, die Polizei fahndet nach ihm.

Wie tickt einer, der sich und seine Nachbarn wegen einer Zwangsräumung derart in Lebensgefahr bringt? "Er war ein eher unauffälliger Mann. Hin und wieder habe ich ihn beim Rauchen auf dem Balkon gesehen", sagt eine Nachbarin vom Haus gegenüber. Allem Anschein nach hat der 34-Jährige allein in der Wohnung gelebt.

Nach der Explosion schlug eine regelrechte Feuerwalze durch die Fenster, berichten Nachbarn. Die Flammen griffen auf die Wohnung im dritten Stock über.

Eine 32-jährige Frau musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Fünf weitere Anwohner rettete die Feuerwehr teilweise über eine Leiter aus dem Haus. Sie wurden vor Ort ambulant behandelt. Elf Menschen konnten sich selbst in Sicherheit bringen. Die Wohnung, in der die Gasflasche explodierte brannte völlig aus.

Während des Großeinsatzes der Feuerwehr mussten zwischen Partnachplatz und Westpark mehrere Straßen gesperrt werden.

mub