Horrorflug von Delta: Ein Airbus A320 flog in ein Gewitter hinein. Der Hagel war so heftig, dass Nase und Cockpitfenster beschädigt wurden. Die Piloten sahen nichts mehr - und landeten trotzdem.
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© APBlindflug: So sah der Airbus A320 nach der Landung aus
Flug DL1889 vom vergangenen Freitagabend (7. August) hatte bereits Verspätung, als er in Boston losflog. Doch das war für die Passagiere an Bord des Airbus A320 von Delta Air Lines das kleinste Problem. Ihre Reise nach Salt Lake City wurde zur Nervenprobe. Nach rund drei Vierteln der Strecke warnte der Pilot die Passagiere, dass es nun ein wenig rütteln könne. Er müsse zwischen zwei Gewittern hindurchfliegen. Doch es folgte mehr als nur ein leichtes Rütteln.

In der Tat hatten sich über dem Bundesstaat Colorado verschiedene Gewitterzellen gebildet. Der A320 flog in eine hinein. Das führte zu heftigen Turbulenzen. Die Passagiere hörten plötzlich eine Art Schläge auf das Flugzeug niederprasseln. Es waren große Hagelkörner, die auf den Rumpf trafen. «Die Leute hielten gegenseitig ihre Hände, einige weinten», erzählte ein Passagier später dem Fernsehsender ABC.

Durch die Scheiben des Cockpits war kaum etwas zu sehen

Die Piloten entschlossen sich, in Denver zu landen. Der Hagel hatte nicht nur die Nase des A320 total beschädigt, in der das GPS-Navigationssystem steckt. Auch die Scheiben des Cockpits wurden durch die Hagelkörner so stark beschädigt, dass sie voller Risse waren. Die Piloten konnten deshalb fast nichts mehr sehen.

«Wir haben ein Problem mit der Sicht hier», funkten die Piloten dem Kontrollturm in Denver. Sie müssten deshalb per Autopilot landen. Dabei führt das Flugzeug den Landeanflug ganz von selbst durch. Die Piloten beaufsichtigen den Prozess nur noch. Im Jargon nennt man das CAT-III-Landung. Das gelang perfekt. Der A320 setzte ohne Probleme auf und konnte zum Gate rollen.

aerotelegraph.com