Abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume: In Norddeutschland haben womöglich zwei Tornados erhebliche Schäden angerichtet. So hielt am frühen Abend ein schweres Unwetter in Oldenburg die Feuerwehr in Atem und im schleswig-holsteinischen Seester hieß es bereits am Nachmittag: Tornado-Alarm.
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Tornado-Experte Thomas Sävert von tornadoliste.de untersucht derzeit die Schäden in Oldenburg: "Noch muss man von einem Verdachtsfall sprechen, aber einen Tornado halte ich für gut möglich", sagte der Meteorologe.

Der Sturm hat zahlreiche Dächer teilweise abgedeckt und Bäume umgestürzt, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle. Die Feuerwehr war den ganzen Abend in der Region im Einsatz. Ein Mensch wurde in dem Unwetter leicht verletzt, berichten die Lübecker Nachrichten. Auch im benachbarten Gremersdorf sei der mutmaßliche Tornado gesichtet worden.

Altenheim evakuiert

Schäden gibt es auch an einer Kirche und einem Seniorenheim, das evakuiert werden musste. Ein Statiker gab zwischenzeitlich aber Entwarnung und die 21 Bewohner konnten noch am Abend zurückkehren. Noch ist unklar, wie hoch die Schäden insgesamt sind.

Auch die Experten der Unwetterzentrale schließen einen Tornado nicht aus: "Es könnte sich aber auch um eine Gewitter-Orkanböe handeln", sagte Jörg Riemann von MeteoGroup. Diese können ebenfalls enorme Schäden anrichten und werden von Laien oft als Tornados wahrgenommen.

rf, t-online.de, dpa