Es sind Zahlen - aber hinter diesen Zahlen verbergen sich Schicksale: im September diesen Jahres waren 94,6 Millionen Amerikaner im erwerbsfähigen Alter ohne Job - und damit ca. ein Drittel aller Amerikaner (inklusive Kinder und Rentner). Da klingt es fast wie Hohn, wenn heute etwa das Fed-Mitglied John Williams meinte, dass die US-Wirtschaft nahe an der Vollbeschäftigung sei!

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Dagegen haben nur 148,8 Millionen Amerikaner einen Job - 236.000 Menschen weniger als im Vormonat! Und: allein im September ist die Zahl derjenigen, die die Arbeitssuche aufgegeben haben, um 579.000 Menschen gestiegen (also etwa so viel wie die Stadt Nürnberg Einwohner hat). Damit fiel die participation rate (also diejenigen, die noch Arbeit suchen) weiter auf nun 62,2% - das ist der niedrigste Wert seit dem Oktober 1977 (also zu Zeiten der Ölkrise!)

Folgende Grafik zeigt den kontinuierlichen Anstieg derjenigen, die die Arbeitssuche aufgegeben haben:

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Und das wirkt sich im kontinuirlichen Rückgang der participation rate aus:
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Nun sind heute 142.000 neue Stellen gemeldet worden - aber 26.000 davon sind Staatsjobs (vorwiegend Lehrer, die zu Beginn des Schuljahres eingestellt wurden - ein Einmaleffekt, der im nächsten Monat wegfallen wird). Die Daten vom August und Juli wurden sogar nach unten revidiert - auch das untypisch, weil gerade der August meist um durchschnittlich 40.000 neue Stellen nach oben revidiert wird.

Und es kommt noch schlimmer: im September sind, laut Daten des Bureau of Labor Statistics BLS, 185.000 Vollzeitstellen verloren gegangen, jedoch 53.000 neue Teilzeitstellen hinzu gekommen. Das sagt alles über den wahren Zustand des Arbeitsmarktes in den USA und die Zahl von angeblich nur 5,1% Arbeitslosigkeit!