Der Aufbau einheimischer Truppen in Syrien war zentraler Bestandteil der US-Strategie gegen den IS. Nun stoppt das Pentagon das 500-Millionen-Dollar-Programm.
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© Muhammed Muheisen/dpa
Die US-Regierung beendet laut einem Bericht der New York Times ihr Trainingsprogramm für syrische Rebellen. Die Ausrüstung und Ausbildung sogenannter moderater syrischer Kräfte hatte einen Umfang von 500 Millionen US-Dollar (446 Millionen Euro). Allerdings konnten dadurch keine schlagkräftigen Bodentruppen gegen den IS in Syrien aufgebaut werden.


Kommentar: Gemäßigte Rebellen? Gemäßigte Terroristen? Die USA finanzieren all jene, die ihnen nützlich sind.

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"Gemäßigte Terroristen": von Geheimdiensten erfunden?

Anstelle der Rekrutierung von Rebellen werde nun ein kleines Trainingszentrum in der Türkei aufgebaut. Dort sollen syrische Oppositionsführer strategische Fähigkeiten wie die Anforderungen von Luftangriffen lernen, berichtet die New York Times unter Berufung auf eine anonyme Quelle aus dem US-Verteidigungsministerium.


Der Aufbau einer einheimischen syrischen Truppe war ein zentraler Bestandteil der US-amerikanischen Anti-IS-Strategie. Seit Mai dieses Jahres hatte das US-Militär daher syrische Kämpfer ausgebildet, die gegen die Terrormiliz IS vorgehen sollten. Diese sogenannte New Syria Force sollte dabei ausdrücklich nicht gegen die Regierungstruppen von Baschar al-Assad kämpfen. Stattdessen wurde laut New York Times sowohl von Überläufern zum IS berichtet wie auch von Waffen, die von den USA für die Rebellen gedacht waren, aber beim IS landeten.


Kommentar: Diese New Syria Force ist nur ein weiterer Deckmantel für den IS, um den Anschein zu erwecken, dass die USA etwas unternimmt.


Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen verschiedene Rebellengruppen nicht nur gegen die Regierung von Assad, sondern auch gegeneinander. Ein Bündnis mit der syrischen Regierung gegen den IS lehnen die USA strikt ab. Allerdings hat das US-Militär bislang eine direkte Konfrontation mit den Truppen der syrischen Regierung vermieden. Seit vergangener Woche beteiligt sich Russland mit Luftangriffen am Kampf gegen den IS in Syrien. Nach Angaben der Beobachterstelle waren allerdings nur zehn Prozent der Angriffe gegen IS-Ziele gerichtet. Der Westen wirft der Führung in Moskau vor, zumeist gegen andere Aufständische vorzugehen, darunter gemäßigte Gruppen, die sich gegen Machthaber Assad verbündet haben.

ZEIT ONLINE, dpa, cz