München im 19. Jahrhundert: Die bayerische Metropole gleicht einer Latrine. Überall wird öffentlich Gülle gelagert oder entsorgt, die Menschen leiden unter Typhus und Cholera. In dieser Stadt studiert ein junger Mann Medizin und Chemie. Berühmt wird er, weil ihm die Zustände so sehr stinken, dass er beschließt etwas zu ändern. Er macht aus Hygiene eine Wissenschaft - und organisiert die ganze Stadt neu. Junge Stadt ohne Kanalisation© George John PinwellDie Zeichnung von George John Pinwell mit dem Titel „Death`s Dispensary", die den Tod als Pumpenwärter zeigt, illustriert drastisch die Folgen verseuchten Trinkwassers.
Das Problem Münchens ist seine fehlende Historie. Während deutsche Städte mit starker römischer Prägung zumindest Ansätze von Latrinen und Wasserleitungskonzepten vorweisen können, ist die bayrische Königsresidenz schlicht zu jung. Die Stadt, in der der junge Max Pettenkofer zur Schule geht und ein Studium absolviert, ist im Mittelalter nahe eines Klosters entstanden. Im 19. Jahrhundert stehen die teuren Gebäude Münchens im Kontrast zum Gestank und Dreck in den Straßen.
Pettenkofer selbst ist kein gebürtiger Münchner. Sein Leben beginnt am 3. Dezember 1818 in Lichtenheim an der Donau. Durch einen einflussreichen Verwandten, den königlichen Hofapotheker Franz Pettenkofer, kann der ehemalige Bauernsohn Max in München eine umfassende Bildung genießen. Er studiert unter anderem Pharmazie, Chemie und Medizin und promoviert in Chirurgie, zusätzlich approbiert er als Apotheker. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) beruft ihn im Jahr 1847 als Professor für medizinische Chemie.
Im Juli 1854 wird Pettenkofer um Hilfe gebeten. Die "Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung" in München soll ein großes Event werden. Stattdessen gerät sie zum Desaster, als Aussteller und Besucher an der Cholera erkranken. Pettenkofer begibt sich auf die Spur der Krankheit und steht bald vor einem scheinbar unlösbaren Problem.
Hygiene wird zur WissenschaftM
© UnbekanntCholera Poster eines Französischen Magazins in der Mitte des 19. Jahrhunderts
ax Pettenkofer treibt besonders die Frage an: Wie leben die Menschen in dieser Stadt, so dass aus dieser ein Brutherd für die Cholera werden kann? Die Antwort ist: schlecht.
In München gibt es kein fließendes Trinkwasser, Abfall und Abwasser werden auf die Straße geschüttet, Fäkalien werden an großen Plätzen gesammelt und von den Bauern der Umgebung auf deren Felder transportiert.Pettenkofer erkennt: Die Stadt muss sauberer werden. Er macht aus der Hygiene eine Wissenschaft, erforscht die Lebensumstände der Menschen und kommt zu dem Ergebnis, dass eine Verbesserung dieser Umstände Aufgabe der Stadt ist. Im Jahr 1865 errichtet er, inzwischen als Rektor der LMU, ein Institut für Hygiene, dessen erster Professor er wird. Außerdem kämpft er öffentlich für eine zentrale städtische Kanalisierung der Abwässer, eine zentrale Trinkwasserversorgung und einen zentralen Schlachthof.
Ein Projekt - viele GegnerDas Schwierigste an Pettenkofers Projekt ist die Um- beziehungsweise Durchsetzung.
Schließlich plant der Arzt, die komplette Stadt mit einer Kanalisation zu untertunneln, Plätze umzubauen und Gewerbe zu zentralisieren - ein Milliardenprojekt. Die Stadt ist skeptisch. Man befürchtet, dass der Kanalinhalt in einer Stadt mit ebenem Boden stagnieren und dort vor sich hinfaulen könnte oder, dass die Kanäle durchlässig sein könnten und das Wasser versickert.
Hauptgegner des Großprojektes ist die Landwirtschaft. Bisher hatte die Stadt den Bauern, zusätzlich zum kostenlosen Dünger, pro Abortgrube jährlich 30 Gulden gezahlt. Ebenfalls Unmut erzeugen die höheren Ausgaben durch die Kanalisation bei den Stadtbewohnern. Pettenkofer spricht regelmäßig in Kommissionssitzungen, schreibt Zeitungsartikel und hält Ansprachen bei einflussreichen Instanzen. Schließlich hat er Erfolg, 1858 wird mit dem Bau der Kanalisation begonnen.
Schon in den 1870er Jahren wird nachgewiesen, dass sich in den kanalisierten Straßen der Typhus vermindert hat.© Wikimedia CommonsKanalisation in München
Trotzdem treten immer wieder neue Schwierigkeiten auf: Es gilt, eine Zementzusammensetzung für die Kanalrohre zu finden, die wasserundurchlässig ist. Es müssen Trinkwasseranlagen außerhalb von München entstehen und mit dem Kanalnetz verbunden werden. Die Wasserverschmutzung an der Isar-Mündung des Kanals muss beobachtet werden. Und schließlich muss Pettenkofer ein funktionierendes Abfließsystem entwickeln, sodass Dreck aus der Kanalisation geschwemmt werden kann. So wird erst ab 1892, als es möglich wird Fäkalien einzuleiten, aus Münchens Wassertunneln eine Kanalisation im heutigen Sinne. Um 1900 sind schließlich 78 Prozent der Bevölkerung an das Kanalnetz angeschlossen.
Riskanter SelbstversuchMünchen war von einem stinkenden Moloch zur hygienischen Megametropole geworden. 1883 erhält Pettenkofer für seine Verdienste den erblichen Adel, darf sich von nun an also "von" nennen, 1896 kommt der Titel Exzellenz hinzu. Sein Einfluss als Begründer der wissenschaftlichen Hygiene macht sich in ganz Europa bemerkbar. Wien und Berlin wollen Pettenkofer zu sich zu holen, aber er bleibt München treu. Bis heute ist sein Institut für Hygieneforschung eine international renommierte Forschungsanstalt.
Trotz seines großen Erfolges bleibt der Wissenschaftler Pettenkofer weiter ehrgeizig. Er will seinem Kollegen und Rivalen Robert Koch unbedingt noch beweisen, dass die
Cholerabakterien allein keine Erkrankung hervorrufen können, sondern dass der Ausbruch der Krankheit immer mit mangelnder Hygiene zusammenhängt. In einem Selbstversuch nimmt der 74-jährige deshalb am 7. Oktober 1892 vor Zeugen einen Kubikzentimeter einer Cholera-Kultur zu sich.
Das hätte ihn vermutlich das Leben gekostet, wenn er nicht als Kind bereits in Kontakt mit Choleraerregern gekommen wäre. Seine Beweisführung war unter diesen Bedingungen aber natürlich nicht wasserdicht. Seinem Leben setzt Max von Pettenkofer Jahre später selbst ein Ende. Als im hohen Alter seine Denkleistung nachlässt, erschießt er sich am 10. Februar 1901 in seiner Wohnung in der Münchner Residenz.
© UnbekanntMax von Pettenkofer 1883
Danken wir Max Pettenkofer, wie zuvor auch schon Ignaz Phillip Semmelweis für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse und hüten wir uns vor dem Infektionstheoretiker Robert Koch. Wieviele Kinder mussten schon durch diese Theorie, die dem Impfwahnsinn zugrunde liegt, leiden, haben lebenslange Schäden mit Behinderungen davongetragen oder sind frühzeitg gestorben. Infektionskrankheiten gibt es nicht. Dies belegt z.B. eindeutig der Naturheilarzt Karl J. Probst. [Link]
Viele sehen einen Zusammenhang zwischen Psyche und Körper, wobei auch die Psyche bei Krankheiten eine Rolle spielt. Dr. Ryke Geerd Hamer hat diese Zusammenhänge genau erkannt und die verschiedenen Krankheiten, welche von ihm als sinnvolle biologische Sonderprogramme bezeichnet werden, systematisch erfasst und definiert dies als biologische Naturgesetze. An jedem Fall ist die Übereinstimmung zwischen Psyche, Gehirn und Organ erkennbar.
Bei multiplen Persönlichkeiten, heute dissoziative Störung (DIS), sind beim Wechsel der im Vordergrund stehenden Person plötzlich ganz andere Laborwerte festzustellen oder eine Person benötigt eine Brille und die andere nicht. Ist das nicht auch ein Anlass, mal über das Krankheitsgeschen allgemein mal nachzudenken?
Dann werden noch diese Phänomene beschrieben, die vielleicht Ähnlichkeit mit einer angeblichen Infektionskrankheit haben:
"Psychogene Massenerkrankungen sind überraschend häufig: Jede tausendste amerikanische Schule weist nach Small und Nicholi (1982) mindestens eine psychogene Massenerkrankung pro Jahr auf. Im typischen Fall fühlen sich Dutzende von Kindern einer Schule zugleich krank, erbrechen, leiden an Atemnot, Schwindelanfällen, Benommenheit, Augen-, Nasen und Halsreizungen. Sie werden in einer Massen-Evakuierung ins Krankenhaus gebracht, erholen sich binnen kurzer Zeit und werden ohne auffällige Laborbefunde wieder entlassen. Bemerkenswert auch das Editorial im British Medical Journal 1979, Nr. 2, S. 409, in dem auch Verhaltensempfehlungen für den Arzt bei derartigen Epidemien gegeben werden."
Umweltbelastungen und Ängste: Erkennen - Bewerten - Vermeiden, herausgegeben von Karl Aurand, Barbara Hazard, Felix Tretter, 1993, S.246.
"Die eingebildeten Kranken
Massenandrang vor einem Schweizer Kantonspitals. Eine Hochzeitsgesellschaft klagte über Bauchkrämpfe, übergab sich. Der Brautvater war bei seiner Rede zusammengebrochen, die Braut folgte ihm, und eine Tante rief: 'Die Pilze!' Die Ärzte konnten beruhigen: Eine Pilzvergiftung macht sich erst nach Stunden bemerkbar. Die Gesellschaft war Opfer einer einer psychogenen Massenerkrankung geworden. Der Brautvater indes war nicht zu retten, er hatte einen Herzinfarkt erlitten."
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