Sie gelten als Plage und stoßen jährlich so viele klimaschädliche Gase aus wie 300.000 Autos: die wilden Kamele in Australien. Das Parlament plant nun, CO2-Zertifikate für jeden getöteten Paarhufer auszugeben und so dem Klimawandel zu trotzen.

Kamele Australien
© Tim Winborne/ReutersDas Töten dieser Kamele soll dem Klimawandel trotzen.
Mit dem Abschlachten rülpsender Kamele will Australien zur Klimarettung beitragen. Der Vorschlag, für die getöteten Paarhufer CO2-Zertifikate auszugeben, kommt nächste Woche ins Parlament und hat schon Zuspruch von allen Parteien. "Die Zertifikate könnten im In- und Ausland an Firmen verkauft werden, die Verschmutzungsrechte brauchen", meinte der zuständige Staatssekretär, Mark Dreyfus, am Donnerstag.

Die Idee stammt von Tim Moore, dessen Firma Northwest Carbon in Adelaide mit Verschmutzungszertifikaten handeln will. Ein getötetes Tier könnte nach Schätzungen 70 australische Dollar bringen - rund 50 Euro. Kamele gelten als Klimasünder, weil sie im Jahr 45 Tonnen Methan ausstoßen - ein Gas, das 21-mal schädlicher für das Klima ist als Kohlendioxid.


Kommentar: Das Argument, dass die Menge an Methan, die von den Kamelen ausgestoßen wird, irgendeinen signifikanten Effekt auf das Klima haben soll, ergibt in Hinsicht auf die Studien zur wahren Ursache des Klimawandels so wenig Sinn, wie zu behaupten, dass das von Menschen erzeugte CO2 am Klimawandel Schuld ist.

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In Australien leben nach Schätzungen mehr als 1,2 Millionen wilde Kamele. Sie gelten als Plage, weil sie die karge Vegetation abfressen und die wenigen Wasserstellen leersaufen. Vor zwei Jahren bedrängte eine Herde das Dorf Docker River und riss dort auf der verzweifelten Suche nach Wasser Regenrinnen und Kühlschläuche von Klimaanlagen von den Dächern.

Die Kamele wurden vor mehr als 150 Jahren nach Australien gebracht und dort als Transporttiere eingesetzt. Alle Tiere in Australien zu töten, spare im Jahr so viel schädliche Gase wie der Ausstoß von 300.000 Autos, meinte der Oppositionssprecher für Agrarfragen, John Cobb.