Michail Lessin, Ex-Medienberater des russischen Präsidenten Putin, ist tot in einem Hotel in Washington aufgefunden worden. Der 57-Jährige soll an einem Herzinfarkt gestorben sein.
michail lessin
Er war Presseminister, Mitbegründer des staatsfinanzierten Senders Russia Today, später RT, und von 2004 bis 2009 Medienberater von Wladimir Putin. Jetzt ist Michail Lessin im Alter von 57 Jahren gestorben.

Wie die Washington Post berichtet, wurde Lessin am Donnerstagvormittag auf einer der oberen Etagen des Dupont Circle Hotel in der US-Hauptstadt tot aufgefunden. Die russische Botschaft hat inzwischen bestätigt, dass es sich bei der Leiche um Lessin handelte.

Der US-Polizei zufolge ist die Todesursache noch nicht geklärt. Russische Staatsmedien berichten, der zuletzt für die Gazprom Media Holding tätige Manager habe einen Herzinfarkt erlitten. Diese Version vermeldet auch RT auf seiner Website.

Lessin war zweimal verheiratet und hinterlässt eine Tochter, 36, Büroleiterin bei RT, sowie einen Sohn, 32. Der Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge bestätigten Familienmitglieder, dass Lessin an einem Herzschlag gestorben sei.

Lessin hatte am Aufbau des umstrittenen Senders RT mitgearbeitet, weil er überzeugt war, dass "wir Propaganda für uns selbst machen müssen, sonst werden wir immer wie Bären wirken". Der auf Englisch, Spanisch, Arabisch, Russisch und Deutsch sendende RT steht immer wieder im Fokus der Kritik, weil er als Sprachrohr der Regierung gilt und sehr einseitig etwa über die Konflikte in Syrien und der Ukraine berichtet.


Präsident Putin erklärte am Samstag, Lessin habe einen großen Beitrag zur Schaffung der "modernen russischen Medien" geleistet.

Im Sommer 2014 hatte ein republikanischer Senator aus Mississippi, Robin Wicker, eine Untersuchung gegen Lessin eingeleitet wegen Verdachts auf Geldwäsche und Korruption. Der Russe soll unter anderem ein 28 Millionen Dollar teures Anwesen in Los Angeles erworben haben, was laut Wicker Fragen aufwarf.

Lessin erklärte damals, es handele sich nicht um seinen Besitz, sondern den seiner Kinder, die dafür Kredite aufgenommen hätten. Der russischen Ausgabe von "Forbes" sagte Lessin zu den Vorwürfen: "Daran, dass mich viele nicht mögen, bin ich gewöhnt." Allerdings sei es moralisch verwerflich, kurzum eine "Sauerei", dass man seine Familie angreife.

ala