Archäologen haben in der Nähe der Stadt Qingzhou in China bei einer Ausgrabung eines 2.300 Jahre alten Grabes Teile eines verlorenen Brettspiels entdeckt. In dem schon geplünderten Grab fanden die Forscher einen 14-seitigen Würfel geschnitzt aus dem Zahn eines Tieres, 21 längliche Stücke mit Zahlen beschriftet und eine zerbrochenes Stück Fliese mit einer Malerei darauf.
Die Entdeckung wurde schon 2014 in der chinesischen Zeitschrift Wenwu veröffentlicht. Kürzlich erschien zum selben Thema ein Artikel in einer englischen Fassung in der Chinese Cultural Relics.Die Forscher vermuten, dass die Teile zu dem chinesischen Brettspiel „Liubo“ oder kurz nur „Bo“ gehören. Die Regeln des vor 1.500 Jahren gepielten Spiels sind jedoch vergessen.
Liubo Spiele hatten aber in vielen Han-Dynastien einen hohen Stellen wert und wurden öfter in Gräber als Beilage gelegt. Anhand von Skulpturen und Gemälden, auf denen Personen Bo spielen zu sehen sind, haben Forscher einen gewissen Eindruck des Spiels gewonnen. Gespielt wird Liubo zu zweit, mit jeweils sechs Wurfhölzern auf einem geometrisch gestalteten Brett.
Ein Gedicht aus dem Dritten Jahrhundert v. Chr. von Chu Ci beschreibt das Spiel. Der Chinakundler David Hawkes hat es ins Englische übersetzt:
Then with bamboo dice and ivory pieces the game of Liu Bo is begun;Ein komplettes Spielset von Luibo wurde im Zweiten Jahrhundert v. Chr. gefunden. Es bestand aus einer Aufbewahrungsbox, einem Brett, sechs weißen und sechs schwarzen Würfeln, 18 Spielfiguren, 42 längliche Chips mit Zahlen, 12 Wurfruten, einem Messer und einem Schaber sowie einem 18-seitigen Würfel.
Sides are taken; they advance together; keenly they threaten each other.
Pieces are kinged and the scoring doubled. Shouts of ‚five white!‘ arise.
Die Entdecker schreiben die wenigen Teile des Brettspiels im Grab in Qingzhou den Plünderungen zu. In dem Grab wurde außerdem noch eine Leiche gefunden, doch es wird vermutet, dass es sich um die Leiche eines der Plünderer handelt. Wie lange es das Luibo Brettspiel schon gibt kann nicht genau bestimmt werden. Allerdings war es schon 476 vor Christus sehr populär.
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