Die diplomatische Mission des französischen Präsidenten François Hollande ist gestern Abend in Moskau mit Verhandlungen mit Präsident Wladimir Putin zu Ende gegangen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.
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Zuvor hatte sich Hollande mit dem italienischen Premier Matteo Renzi und Bundeskanzlerin Angela Merkel getroffen. Hollandes Bemühungen, alle Kräfte im Kampf gegen die Terroristen zu bündeln, könnten jedoch an den Kontroversen zwischen Moskau und Washington scheitern.


Im Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel über den Kampf gegen den “Islamischen Staat” (IS) äußerte Hollande den Wunsch, dass sich Berlin aktiver am Kampf gegen die radikalen Islamisten beteiligt. Vor dem Abflug nach Moskau traf sich der französische Staatschef auch mit dem italienischen Ministerpräsidenten. Renzi zufolge ist es jetzt dringend notwendig, eine breite Koalition im Kampf gegen den IS zu bilden.

Nach AFP-Informationen wollte Hollande in Moskau Putin überzeugen, sich auf Angriffe gegen den IS zu konzentrieren und eine politische Übergangsperiode in Syrien zu unterstützen.


Kommentar: Hollande braucht Putin nicht davon zu überzeugen, Angriffe auf den IS zu konzentrieren, denn genau dass machen die Russen, im Gegensatz zur USA....


Ob Hollande mit seiner Mission Erfolg haben wird, hängt jedoch von den Positionen Putins und Obamas ab.

Nachdem der Schock über die Pariser Terroranschläge vergangen ist und die Euphorie über die mögliche Bildung einer breiten Koalition nachgelassen hat, ist man in den US-Medien von den Erklärungen: „Warum die Koalition notwendig ist“ zu den Überlegungen: „Warum es die Koalition nicht geben wird“ übergegangen. Das Einzige, was Moskau und Washington verbindet, ist der erklärte Krieg gegen den IS. Bei allem anderen sind sie sich uneinig.


Kommentar: Washington scheint überhaupt kein Interesse an einem Krieg gegen ihre IS Terroristen zu haben... Moskaus Führung und Washington Elite verbindet in der Tat wenig bis Garnichts... Die eine Seite kämpft für die Menschlichkeit und die andere für unmenschliche Zerstörung und Kontrolle.


Vor dem Treffen mit Hollande kündigte der russische Präsident an: „Die Passivität einer Reihe von Ländern und die unmittelbare Hilfe für den Terrorismus führten zum Entstehen eines schrecklichen Phänomens - des sogenannten Islamischen Staates.“


Das russische Staatsoberhaupt äußerte die Hoffnung, dass endlich eine breite internationale Anti-Terror-Koalition gebildet wird, die als einheitliche Kraft koordiniert agieren und die erfolgreichen Einsätze des russischen Militärs in Syrien unterstützen wird.

Nach Ansicht Putins muss nach dem Absturz der russischen Passagiermaschine über Ägypten, der Tragödie in Frankreich sowie den Massenmorden in Libanon, Nigeria und Mali „das Verständnis von der Notwendigkeit zur Bündelung der Bemühungen der gesamten Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Terror“ folgen.


Dmitri Danilow vom Moskauer Forschungszentrum für europäische Sicherheit erklärte, dass zurzeit noch keine Rede von einer breiten Koalition sein kann. Nach seiner Ansicht spricht ein zusätzlicher Faktor gegen die Bildung einer breiten Koalition - nämlich der abgeschossene Su-24-Bomber.

„Die Handlungen der Türkei haben eine viel zu undefinierte Situation geschaffen, bei der noch eine politische Reaktion gefunden werden muss. Bis dahin zeigen sich alle zurückhaltend mit der Annahme ernster politischer Beschlüsse“, sagt der Experte.