Mazedonien hat mit dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Griechenland begonnen. Die Absperrung soll laut Regierung helfen, den Flüchtlingsandrang besser zu steuern. Viele Hilfesuchende sitzen an der Grenze fest - und machen mit erschreckenden Mitteln auf sich aufmerksam.
flüchtlinge, mund zunähen
© AFPProtest gegen Politik: An der mazedonischen Grenze nähen sich die Flüchtlinge gegenseitig die Münder zu. (Archivbild vom 23.11.2015)
Das Balkanland Mazedonien hat mit dem Bau eines Grenzzauns zum südlichen Nachbarn Griechenland begonnen. Etwa drei Meter hohe Stahlpfosten wurden von Soldaten in den schlammigen Boden gerammt. Die Absperrung solle helfen, den Flüchtlingsandrang besser zu steuern und illegale Grenzübertritte zu verhindern, teilte die Regierung mit. "Wir möchten betonen, dass die Grenze offen bleibt", sagte ein Sprecher.

Schon seit Tagen hatte die mazedonische Polizei nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak durchgelassen. Alle anderen Flüchtlinge werden als Wirtschaftsmigranten angesehen - eine entsprechende Neuregelung wurde von der mazedonischen Regierung vor etwa einer Woche erlassen.

Flüchtlinge nähen sich Münder zu

Diejenigen, denen seitdem der Durchlass an der Grenze untersagt wird, versuchen mit zum Teil spektakulären Aktionen, ihre Durchreise zu erzwingen. So legten sich bereits einige Flüchtlinge auf Eisenbahnschienen und blockierten damit den Verkehr vorübergehend. Andere nähten sich die Münder zu oder traten in einen Hungerstreik.

Nach Ungarn und Slowenien ist Mazedonien das dritte Land auf dem Transitweg, das den Ansturm von Flüchtlingen und Migranten auf diese Weise eindämmen will.