Norwegen hat offenbar erfolgreich seine Ost-Grenze für Flüchtlinge geschlossen. Seit Montag ist kein einziger Asylbewerber mehr über die Polar-Route gekommen. Zuvor waren im Jahresschnitt fast 500 Flüchtlinge.
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Die nördlichste Flüchtlingsroute in den Schengenraum von Russland nach Norwegen scheint unterbrochen: Seit Montag sei an dem Grenzübergang weit nördlich des Polarkreises kein Asylbewerber mehr angekommen, meldeten die norwegischen Behörden am Dienstag. Seit Jahresbeginn hatten 5000 Menschen den weiten, aber ungefährlicheren Weg als den durch das Mittelmeer für ihre Flucht nach Europa genommen.

Um die Flüchtlingszahl zu senken, hatte Norwegen bereits alle Einwanderer mit einem Visum für Russland wieder zurückgeschickt. Am Montag wurde zudem ein Kontrollposten vor dem eigentlichen Grenzübergang eingerichtet. Polizisten sollen dort alle Flüchtlinge stoppen, die keine Einreiseerlaubnis für Norwegen haben.

Norwegen ist Mitglied des Schengenraums, aber nicht der EU. Das skandinavische Land mit 5,2 Millionen Einwohnern hat seit Jahresbeginn mehr als 30.000 Asylbewerber aufgenommen. Die meisten sind aus Schweden eingereist. Seitdem Stockholm seine südlichen Grenzen wieder kontrolliert, sind allerdings auch deutlich weniger Flüchtlinge nach Schweden gekommen - und auch weniger nach Norwegen weitergereist.