Heute um 15.00 Uhr Moskauer Zeit (13 Uhr deutscher Zeit) begann eine große Pressekonferenz des russischen Ver­tei­di­gungs­ministeriums, in der massenhaft Beweise für den schwung­haften Verkauf von Öl des Islamischen Staates in die Türkei erbracht wurden. 8500 LKW haben die Satelliten entdeckt, mit denen die Terroristen in großen Mengen Öl in die Türkei schaffen lassen - ein Umsatz von über einer Million Dollar täglich.

Pressekonferenz im russischen Verteidigungsministerium
Pressekonferenz im russischen Verteidigungsministerium zum Ölverkauf des IS an die Türkei
Obwohl beide staatlichen Propagandasender ausreichend Zeit hatten, berichteten sie in den Hauptnachrichtensendungen um 19.00 und 20.00 Uhr mit keinem einzigen Wort über die höchst brisanten Moskauer Veröffentlichungen, die beweisen, dass der NATO-Staat Türkei mit dem IS Millionengeschäfte macht und machen lässt, um die Finanzierung des Terrorstaates zu ermöglichen.

ARD: Pressekonferenz Moskau
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Laut ihrer Webseite hatte die tages­schau bereits um 16.30 Uhr Berichte aus Moskau und sogar bereits eine Reaktion aus der Türkei. Nichts davon wurde in den 20.00 Uhr Nachrichten gesendet. Der Grund liegt auf der Hand, denn nahezu zeitgleich beriet der deutsche Bundestag über einem militärischen Einsatz an der Seite und vom Boden der Türkei aus. Die Verstrickung der Türkei - und mit ihr die USA und andere Staaten, die von dieser Unterstützung wissen (darunter garantiert der deutsche BND) - in diese Geschäfte mit den islamistischen Terroristen soll den deutschen Zu­schau­ern offensichtlich nicht zur besten Sendezeit präsentiert werden.


Kommentar: Die Fakten, die Moskau in diesen Tagen vorlegt, wirbeln gefährlich viel Staub für den Geschmack der Entscheider auf. Das Volk soll ja den Bundeswehreinsatz in Syrien, an der Seite der Türkei, am besten schweigend hinnehmen und ja keinen Ärger machen.


Vorankündigung:
Statt einer auch nur halbwegs objektiven Erwähnung in den Abendnachrichten werden wir gleich wohl sehen, dass dieser Skandal auch in tagesthemen und heute-journal weitestgehend unter den Teppich gekehrt und mit relativierenden Meinungen geradezu überschüttet werden wird. Die Beweise werden infrage gestellt und relativiert. Moskau wird mit der Präsentation dieser Fakten eine böse Absicht unterstellt und so selbst zum Angeklagten gemacht werden. Dass Erdogan von diesem Geschäften, die selbstverständlich ohne seine Zustimmung völlig unmöglich wären, etwas gewusst haben muss, werden die Berufslügner in Abrede stellen.

Nachtrag:
Es ist unfassbar! Weder heute-journal noch tagesthemen berichten mit einem einzigen Wort über die russischen Beweise für Erdogans Kumpanei mit dem IS. Die tun so, als hätte es die gar nicht gegeben. Man glaubt es nicht. Stattdessen wird über eine vollkommen irrelevante Schießerei irgendwo in den USA berichtet und über einen US-Oligarchen, der Vater geworden ist und seine zusammengerafften Millarden in eine “Stiftung” überführt. Unfassbar.