Ein seltenes Ereignis passend zum Fest: An Weihnachten wird ein beeindruckender Vollmond Himmel und Erde erleuchten. Es handelt sich um den am längsten am Himmel stehenden Vollmond des Jahres.
Full Moon
© Ismael Mohamad/UPI
Einen hellen Schweifstern am Firmament wie seinerzeit zu Bethlehem wird es in diesem Jahr zu Weihnachten nicht geben. Allenfalls Hobbyastronomen, die über ein kleines Teleskop verfügen, werden jenen Asteroiden ausmachen können, der am Heiligen Abend über den Himmel ziehen wird.

Der 2003SD220 genannte Himmelskörper fliegt an der Erde in einem Abstand von 6,7 Millionen Meilen vorbei, was ungefähr 28-mal dem Abstand zwischen Erde und Mond entspricht. Es besteht also keinerlei Gefahr, dass dieser gut rund zwei Kilometer große Brocken mit der Erde kollidieren könnte.

In den Genuss eines anderen Ereignisses am Weihnachtshimmel können indes alle kommen. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird ein spektakulärer Vollmond zu bewundern sein - vorausgesetzt natürlich, dass nicht eine geschlossenen Wolkendecke den Blick auf den leuchtenden Erdtrabanten verstellt. Auch am Heiligen Abend ist er schon nahezu rund.

Es handelt sich hier nicht nur um den am höchsten am Himmel stehenden Vollmond des Jahres, sondern auch um den am längsten sichtbaren Vollmond. Er steht oberhalb des Sternbildes Orion. Genießen Sie dieses besondere Zusammentreffen, das sehr selten ist.

Zuletzt gab es im Jahr 1977 einen Vollmond zu Weihnachten. Und bis zum nächsten Mal wird man lange warten müssen. Erst 2034 ist es wieder so weit sein.

Das Rätsel um den Stern von Bethlehem

Doch was ist mit dem biblischen Stern von Bethlehem? "Generationen von Astronomen haben versucht, das Rätsel dieses Sterns zu klären", sagt Thomas Kraupe, der Direktor des Hamburger Planetariums.

Doch es gebe "wenig Anhaltspunkte" dafür, dass der Weihnachtsstern wirklich ein Komet gewesen sei. Traditionell stünden Kometen auch eher für Unheil, für Tod, Seuchen oder Katastrophen - zu der Geburt eines göttlichen Kindes passten sie daher nicht.


"Auch eine Supernova, also die Explosion eines Sterns, kann man nahezu ausschließen", so Kraupe. Mit den heute zur Verfügung stehenden leistungsfähigen Teleskopen lassen sich Reste solcher Sternenexplosionen sehr gut aufspüren. "Doch in der fraglichen Gegend ist nichts gefunden worden", sagt Kraupe, "der Weihnachtsstern war wohl kein Stern."

Für Astronomen ist die naheliegendste Erklärung eine dreifache Begegnung der Planeten Jupiter und Saturn, die es im Jahr 7 vor Christus gab. Ein solches Ereignis gibt es nur alle 750 Jahre.

Weil alle Planeten in der gleichen Richtung die Sonne umlaufen und die schnellere Erde die äußeren Planeten überholt, kann der Eindruck entstehen, dass Jupiter und Saturn am Himmel stehen bleiben und mehrfach ihre Richtung ändern. Bereits der deutsche Astronom Johannes Kepler (1571 - 1630) interpretierte den "Stern von Bethlehem" in dieser Weise.