Forscher der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAW) in Sankt Petersburg haben das Skelett eines Wollhaarmammuts ausgegraben, das ein kleines Kind zufällig im Jahre 2012 gefunden hatte. Die Knochen weisen typische Jagdspuren auf, die belegen, dass die sibirische Arktis bereits 10.000 Jahre früher besiedelt wurde als man bislang angenommen hatte.
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© Sergei Gorbunov/epa
Bisher wurde unter den Experten die Ansicht vertreten, dass die Arktis erst vor rund 35.000 Jahren von den Menschen bewohnt wurde, da man keine älteren Spuren seiner Anwesenheit gefunden hatte. Die russischen Wissenschaftler entdeckten jedoch auf der Taimyrhalbinsel zwischen Kara- und Laptewsee das Skelett eines männlichen Wollhaarmammuts, dessen Rippen, Stoßzähne und Kieferknochen deutliche Schnittspuren aufweisen, wie sie nur durch menschliche Steinzeitwaffen hervorgerufen werden konnten. Eine an den Knochen durchgeführte Radiokarbondatierung wies ein Alter von 45.000 Jahren aus, was für die Forscher ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass der Mensch schon 10.000 Jahre früher die Gegend erreicht und besiedelt hatte.

Der nicht an der Studie beteiligte Mammut-Experte von der University of Michigan, Daniel Fisher, deutet den Fund ebenfalls so, dass die Schnittspuren an den Mammutknochen ein deutliches Anzeichen menschlicher Jagd wären. Er hält es für wahrscheinlicher, dass es Jäger unserer eigenen Spezies waren und keine Neandertaler.