Ergonomie am Arbeitsplatz: Tipps gegen Mausarm und Rückenschmerzen
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© WavebreakMediaMicro – fotoliaRückenschmerzen und Mausarm durch die Arbeit am Computer verhindern.
Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, müde und trockene Augen: Vor allem Büroarbeiter, die täglich viele Stunden vor dem Rechner verbringen, kennen solche Beschwerden. Einige Tipps können dazu beitragen, die gesundheitlichen Risiken am Arbeitsplatz niedrig zu halten. Helfen können spezielle Fitness-Übungen im Büro oder auch ergonomische Hardware.

Gesundheitsprobleme durch Büroarbeit


Ein verspannter Rücken, Augenflimmern und müde Augen oder Kopfschmerzen - kaum ein Mensch, der jeden Tag mehrere Stunden am Computer arbeitet, bleibt davon verschont. Um Beschwerden wie Rückenleiden durch Büroarbeit möglichst zu vermeiden, empfehlen Gesundheitsexperten unter anderem regelmäßige Bewegung im Büro. Angestellte sollten immer wieder mal Aufstehen und herum gehen, sich dehnen oder auch einfache Fitnessübungen absolvieren. Um Schmerzen zu vermeiden ist es zudem wichtig, den Computerarbeitsplatz an die ergonomischen Anforderungen des Nutzers anzupassen. Experten geben einige Tipps dazu:

„Eine natürliche Position beibehalten“

Ein häufiges Problem ist, dass sich Büroarbeiter am Bildschirm zu weit vor- oder zurücklehnen. Beides ist nicht gut. „Damit eine ergonomische Arbeitsweise gewährleistet ist, sollten Nutzer darauf achten, dass Kopf und Oberkörper eine natürliche Position beibehalten“, erläutert Christian Herzog von IT-Verband Bitkom. Wichtig dabei ist, ein bisschen Abstand von der Mattscheibe zu haben. „Der Sehabstand sollte mindestens 50 Zentimeter betragen - besser sind 70 Zentimeter bei 17-Zoll-Monitoren“, so Sascha Wischniewski von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Zu empfehlen ist ein dreh- und neigbarer Bildschirm, der außerdem noch höhenverstellbar ist. Dieser kann leicht an die eigene Sitzposition angepasst werden. Am besten stellt man den Bildschirm im rechten Winkel zu Fenstern und Lampen auf, um Reflexionen zu vermeiden.

Angepasste Schriftgröße belastet Augen weniger

Von Bedeutung ist zudem die Schriftgröße: Wenn diese auf dem Bildschirm zu klein eingestellt ist, strengt das die Augen nur unnötig an. Sascha Wischniewski rät zu einer Schriftgröße zwischen elf und 14 bei einem Abstand von 50 Zentimetern zum Bildschirm. In vielen Programmen ist sie leicht anzupassen: „Alle gängigen Internetbrowser bieten die Möglichkeit, die Schrift und damit auch die gesamte Webseite zu vergrößern oder zu verkleinern“, sagt Christian Herzog vom Bitkom. In den meisten Fällen gelingt dies durch das gleichzeitige Drücken der Tastenkombination „Strg/Ctrl +“ und „Strg/Ctrl - „.

Spezielle Tastaturen für Vielschreiber

Wichtig ist auch eine gute Tastatur. Meist ist diese nicht ganz billig. Ergonomieexperte Wischniewski rät in der dpa-Meldung zu hellen Oberflächen mit gut lesbarer Beschriftung. Die Tastenoberflächen sollten leicht nach innen gewölbt sein. Es gibt auch spezielle Ergo-Tastaturen mit geteilten Tastenflächen, die eine natürlichere Haltung der Hände ermöglichen. Vor allem Vielschreiber könnten davon profitieren. Von der AOK Bayern wird Computernutzern empfohlen, Handballenauflagen rund fünf bis zehn Zentimeter vor das Tastenfeld zu positionieren. Dadurch sind die Handgelenke beim Tippen nicht dauerhaft angewinkelt. Idealerweise ist die Tastatur leicht nach hinten erhöht aufgestellt oder in der Mitte erhöht.

Schmerzhaften Mausarm vermeiden

Ein schmerzhaftes Problem, das viele Büroangestellte kennen, ist der sogenannte Mausarm. Dieser kann in vielen Fällen mit der richtigen Maus vermieden werden. Wie in der Agenturmeldung erläutert wird, muss sie zunächst zur Handgröße des Nutzers passen also etwa der Größe der eigenen gewölbten Handfläche entsprechen. Alle Tasten sollten ohne Fingerstrecken gut erreichbar sein. Diejenigen, die bereits Probleme mit dem Mausarm hatten, können zu Mauspads mit Handballenauflage greifen. Für besonders harte Fälle sind auch Vertikalmäuse oder Trackbälle im Handel erhältlich. Büroarbeitern, die gerade akut von dem Problem betroffen sind, können oft Dehnübungen gegen den Mausarm helfen.

Arbeit am Desktop-PC ergonomisch von Vorteil

Wird statt am Desktop-PC, am Notebook oder Tablet gearbeitet, ergeben sich zusätzliche Schwierigkeiten. Nicht nur weil sie kleinere Displays haben, sonder auch weil Tastatur, Bildschirm und Touchpad fest miteinander verbunden sind. „Ergonomisch hat das Nachteile, da die Arbeitshaltung eingeschränkt ist“, erläutert Christian Herzog. Vor allem bei längerer Arbeit vor dem Mobilgerät sorgt der ungünstige Blickwinkel nach unten für Probleme. Helfen können hier zum Beispiel eine externe Tastatur, eine Maus und, falls möglich, ein zusätzlicher externer Monitor. Gegebenenfalls kann es auch schon eine Hilfe sein, den Laptop etwas erhöht aufzustellen. Für Tablet-Computer gibt es Geräte-Halterungen und externe Tastaturen als Zubehör, mit dem ein längeres Arbeiten bequemer gemacht werden kann. Sascha Wischniewski zufolge sollten Notebooks und Co. auf einem Tisch stehen und längeres Arbeiten mit dem Gerät auf dem Schoß vermieden werden.

Tisch in der richtigen Größe

Nicht zuletzt kommt es auf den Tisch an, wenn man gesundheitliche Beschwerden durch Büroarbeit vermeiden will. Laut AOK Bayern sollte er über eine Höhe von mindestens 72 Zentimetern verfügen und idealerweise in einem Bereich von 68 bis 76 cm höhenverstellbar sein. Für ausreichend Platz sorgt eine Arbeitsfläche von 160 Zentimetern Breite und 80 Zentimetern Tiefe. Nicht auf den Schreibtisch gehören Geräte, wie beispielsweise Drucker, die während des Betriebs vibrieren oder laute Betriebsgeräusche von sich geben.

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